Die Spannung steigt: Am heutigen Mittwoch beginnen die B-Weltmeisterschaften im Rollstuhlcurling im finnischen Lohja – und das deutsche Rollstuhlcurling-Team um Bundestrainer Helmar Erlewein ist hochmotiviert, um den Wiederaufstieg in die A-Gruppe zu kämpfen. Nach dem enttäuschenden Ergebnis der Weltmeisterschaft in Stirling (Schottland) im März dieses Jahres erhofft sich die Mannschaft diesmal ein positives Turnier mit möglichst vielen Erfolgserlebnissen.
Der Countdown für das Eröffnungsspiel läuft: Die deutschen Rollstuhlcurler treffen zum Auftakt am Mittwochabend auf ihren ersten Gegner Ungarn. Um sich optimal auf den Wettkampf vorzubereiten, hat das Team am vergangenen Wochenende noch einen Vorbereitungslehrgang im bayrischen Füssen absolviert, bei dem es auch ein wichtiges Testspiel für sich entschied. Motiviert durch die erfolgreiche Generalprobe freuen sich die Athleten auf die B-WM in Finnland. „Für uns ist es nicht der erste Aufenthalt in Lohja“, sagt Helmar Erlewein, „wir kennen das Gelände und fühlen uns dort immer sehr wohl“.
Der Druck in den kommenden Tagen ist durchaus hoch, denn nur die drei besten Teams dieser B-WM qualifizieren sich für die Weltmeisterschaft 2020 in Wetzikon (Schweiz). Dort werden unter anderem die Schweiz als Gastland und China als Titelverteidiger antreten. Doch Erlewein ist entspannt: „Wir gehen es Schritt für Schritt an. Unser erstes Ziel ist es, sich unter den ersten Dreien unserer Gruppe zu platzieren, sodass wir in die Play-Offs kommen. Dann sehen wir weiter.“ Dabei ist sich die Mannschaft der starken Konkurrenz durchaus bewusst. Zu den Teilnehmern zählen unter anderem die USA und Kanada, zwei namenhafte Teams, die ebenfalls im März überraschend abgestiegen sind und um den Wiederaufstieg kämpfen wollen. Dabei könnte der Austragungsort Lohja ein gutes Omen für die deutschen Rollstuhlcurler sein: Nachdem der Mannschaft 2014 der Aufstieg zurück in die Gruppe der besten Teams der Welt gelang, folgte ein guter siebter Platz bei den A-Weltmeisterschaften in der finnischen Stadt.
Doch auch innerhalb des Teams haben Veränderungen stattgefunden. Für Burkhard Möller und Melanie Spielmann ist es die erste aktive WM-Teilnahme. Komplettiert wird die Mannschaft durch die erfahrenen Christiane Putzich, Wolf Meißner und Heike Melchior. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist gut, die Motivation hoch. Ihrem Ruf als „Wundertüte“ bleiben die Curler dabei treu. „Alles ist möglich und nichts ist unmöglich“, betont Wolf Meißner kurz vor dem Start. Dass die Mannschaft durchaus mit der Weltspitze mithalten kann, hat sie nicht nur bei den Paralympics 2018 in PyeongChang bewiesen.
Insgesamt sieben Mal wird das deutsche Team in Finnland in der Gruppenphase auf dem Eis um Erfolgserlebnisse kämpfen, Nach der Gruppenphase soll es am Sonntag um den Einzug in die Runde der besten Vier gehen, ehe am Montag, 2. Dezember, die Halbfinal- und Finalspiele ausgetragen werden – hoffentlich mit Beteiligung des deutschen Teams, „Wir wollen einfach so gut wie möglich spielen“, sagt Erlewein.
Die deutschen Gruppengegner: Tschechien, Dänemark, England, Ungarn, Litauen, USA und Slowenien. Hier gibt es weiter Informationen rund um die B-WM (https://worldcurling.org/events/wwhbcc2019)
Text: DBS
Foto: DRS-Archiv/Céline Stucki (WCF)