Die Gewinner-Geschichten der DRS-Jahresaktion 2020

Bei der 17. Auflage der DRS-Jahresaktion «rollmitmensch!» wurden persönliche Geschichten gesucht von Menschen, die durch Freunde, Bekannte oder einen Verein zum Sport gekommen sind oder selber seit Jahren sport verbunden sind und andere an die Hand nehmen oder genommen haben. Die besten vier Geschichten haben wir prämiert und präsentieren sie Ihnen in einer Vorschau auf der Webseite; den ausführlichen Artikel mit der Vorstellung aller vier (Wir haben uns der Fairness halber dieses Mal für drei 3. Plätze entschieden!) ausgezeichneten Einsendungen kann in unserem Verbandsmagazin «Sport + Mobilität mit Rollstuhl» nachgelesen werden. – Wir gratulieren den Gewinner*innen und bedanken uns bei allen, die teilgenommen haben! – Die Jahresaktion 2020 war Teil von «kommmitmensch», der Präventionskampagne der Unfallkassen und gewerblichen Berufsgenossenschaften.

Hier sind die Gewinner der DRS-Jahresaktion 2020 «rollmitmensch!» mit ihren Geschichten:

  • 1. Platz – Andreas Müller – „Wer sich bisher nicht getraut hat: Lasst es euch nicht entgehen!“

Es war einmal – eine Familie mit zwei Jungs, von denen der jüngere Muskelschwund hatte. Sie lebten in einem Dorf mit einer Tauchschule. Die Mutter träumte selbst immer davon, Tauchen zu lernen und so meldete sich und den älteren Jungen an. »Nein, unser Kleiner wird das leider nie lernen können«, erklärte sie mit Bedauern auf die Frage nach dem jüngeren Bruder. Aber dann – per Zufall stieß sie im Internet auf ›Diving a dream‹, die Geschichte von Matthew Johnston, einem jungen Mann, ebenfalls mit Muskelschwund, voll beatmet, der Tauchen ging. Von wegen, nichts für Muskeldystrophiker, im Gegenteil: Im Wasser ist man fast schwerelos …

  • 2. Platz – Johanna Ruhrbruch – „Mein Handicap ist nur ein kleiner Teil von mir.“

Guten Tag, mein Name ist Johanna, ich bin 18 Jahre alt, komme aus Essen, habe soeben mein Abitur absolviert und strebe ein Journalismus‐Studium nächstes Jahr in Dortmund an.
Was man in dieser kurzen Vorstellung meiner selbst nicht erkennt, ist eigentlich der Grund, weshalb ich mit Freude an dieser Aktion teilnehme: Ich bin muskelkrank. Ich bin an Spinaler Muskelatrophie erkrankt, was bedeutet, dass mein stiller Begleiter sich mit der Zeit immer mehr zu Wort melden wird und mir meine Kraft raubt. Mithilfe der folgenden Ausführung möchte ich nun versuchen euch nahezubringen, weshalb ich der Meinung bin, dass mein Handicap nur ein kleiner Teil von mir ist und meine Zukunft keineswegs vorbestimmt zu sein scheint. Meiner Meinung nach macht es mich als eines von vielen Dingen aus, aber bestimmt nicht über mein Wesen, denn ich bin viel mehr als meine Behinderung …

  • 3. Platz – Lisa Kallmes – „Ich kann einfach nicht ohne Tennis leben.“

Mein Name ist Lisa (17) und ich habe Glutarazidurie Typ I, eine angeborene Stoffwechselkrankheit. Wen es interessiert, der googelt mal. Da dadurch u. a. meine Muskelgruppen betroffen sind, konnte ich nie oder nur eingeschränkt am Schulsport teilnehmen. Vor fast acht Jahren habe ich durch meine Mama mit Rollstuhltennis angefangen. Damals sah sie im Sportpark Windhagen wie Rollstuhlfahrer*innen Tennis spielten (Sie erzählte mir, dass sie lange an der Scheibe stand.): Sie waren voller Ehrgeiz und hatten jede Menge Spaß. Darauf sprach sie Jürgen Kugler vom Rollstuhltennis‐Verein an, ob ich es mal ausprobieren könnte. Als sie mir davon erzählte, war ich begeistert und wollte es sofort ausprobieren, doch leider musste ich ein paar Wochen warten, denn ein neuer Schub schwächte mich stark …

  • 3. Platz – Hans-Georg Saur – „Der Junge muss was mit Sport machen.“

Meine Geschichte handelt von der Gründung eines Vereins, für Menschen mit Behinderung. Normalerweise kein Problem: sieben Leute sind sich einer Meinung, man wünscht sich was und schon kann es geschehen. Okay, Satzung muss sein, Papierkram, Unterschriften, Notar, Amtsgericht, Eintragung, fertig ist die Laube und es kann los gehen. Aber wer ist so drauf, allen Ratschlägen zum Trotz, es wären doch Zeit‐ und Geldzuwendungen, die rational nicht zu rechtfertigen wären? Als Übungsleiter, Trainer, Coach oder sowas ähnliches ist man doch schon so befangen, was die Frage der Empathie betrifft, der grundsätzlichen Bereitschaft, anderen etwas Gutes anzutun. Aber gerade im Rollstuhl? Geht’s nicht einfacher …

Na, neugierig geworden? Die Fortsetzung aller vier prämierten Geschichten lesen Sie in der Januar-Ausgabe unseres Verbandsmagazins «Sport + Mobilität mit Rollstuhl». So viel sei verraten: Alle vier enden mit einem Happy End!

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