Ein Traumberuf, trotz mancher Widrigkeiten

Der Deutsche Rollstuhl-Sportverband ist seit vielen Jahren eng mit dem BG Klinikum Hamburg (BGKH) verbunden. Sport wird dort seit jeher als therapeutisches Mittel im Rahmen der Rehabilitation mit Erfolg eingesetzt. Das trifft grundsätzlich auf alle Patienten der berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik zu, besonders profitieren hierbei Patienten mit Rückenmarksschädigungen: Viele von Ihnen sind nach langanhaltender stationärer Behandlung zwar auf den Rollstuhl angewiesen, durch die frühzeitig einsetztende Sporttherapie können die Patienten aber einen Teil ihrer körperlichen Mobilität zurückgewinnen. Der Rollstuhl wird im Alltag zum Hilfsmittel bei der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Damit die Patienten derart genesen, bedarf es qualifizierter und motivierter Mitarbeiter, so wie am Querschnittgelähmten-Zentrum des BGKH, welches verantwortlich Privatdozent Dr. med. Roland Thietje leitet. Der DRS freut sich daher mitteilen zu können, dass gerade dieser Arzt und Wissenschaftler für sein bisheriges Wirken einen Ehrentitel erhalten hat. – Lesen Sie hierzu die offizielle Pressemeldung des BGKH:

Privatdozent Dr. med. Roland Thietje wurde im Februar 2021 von der Universität zu Lübeck der Titel „Außerplanmäßiger Professor“ verliehen. In der Lehre sind dem erfahrenen Unfallchirurgen hohe Qualität und das Vermitteln von Interdisziplinarität besonders wichtig.

Seine Tätigkeit als Privatdozent nahm Dr. med. Roland Thietje bereits 2012 an der Universität zu Lübeck auf. Seine damalige Antrittsvorlesung hielt der Chefarzt des Querschnittgelähmten-Zentrums am BG Klinikum Hamburg (BGKH) zum Thema „Behandlung Querschnittgelähmter im Spannungsfeld zwischen Ethik und Monetik“. Nun verlieh ihm die Universität in Anerkennung seiner Verdienste um Forschung und Lehre den Titel „Außerplanmäßiger Professor“.

Der erfahrene Mediziner legt großen Wert auf die hohe Qualität seiner Lehrtätigkeit: „Durch die Vorbereitung auf Lehrveranstaltungen muss man sich immer wieder mit der aktuellen Literatur auseinandersetzen und bleibt damit selbst up to date. Auch wenn mein Medizinstudium über 30 Jahre her ist, so kann ich noch gut erinnern, in welche Vorlesungen man selbst gerne ging und welche man sich schenken konnte. Gut besuchte Vorlesungen um 07:00 Uhr morgens waren immer ein Ausdruck hoher Qualität. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Eine Vorlesung vor 100 Studierenden zu halten, die interessiert sind und gute Fragen stellen bringt einfach Freude.“ Den Studierenden möchte er zeigen, dass der Arztberuf trotz mancher Widrigkeiten, die im Alltag belastend sind, noch immer ein Traumberuf ist.

Prof. Thietje lehrt im Fachgebiet Unfallchirurgie. Hierzu zählen auch die Polytraumaversorgung und Verletzungen der Wirbelsäule. Auf beiden Gebieten profitiert er von seiner umfangreichen Berufserfahrung als Unfallchirurg und Notarzt. Seinen Studierenden möchte er stets folgende Botschaft vermitteln: „Die Behandlung eines schwer erkrankten oder schwer verletzten Menschen kann nur zu einem guten Ergebnis führen, wenn die verschiedenen Disziplinen und Berufsgruppen auf Augenhöhe miteinander arbeiten. Das Geheimnis des Behandlungserfolges liegt im nahtlosen Miteinander von Medizin und Rehabilitation. Das beginnt mit der Erstversorgung am Unfallort und hört selbst bei chronisch Kranken oder Menschen mit bleibenden Unfallfolgen niemals auf.“

Neben seiner Tätigkeit im BGKH und seinem Lehrauftrag engagiert sich Prof. Thietje ehrenamtlich als Sprecher des Arbeitskreises Querschnittlähmung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), ist 1. Vorsitzender der Deutschsprachigen Medizinischen Gesellschaft für Paraplegiologie (DMGP), Vorstand im Verein Barrierefrei Leben und Vizepräsident Medizin des Deutschen Behindertensportverbandes.

Quelle Text/Foto: © BG Klinikum Hamburg