Neue Hoffnung für Weltcups in diesem Winter

Pandemiebedingt drohte lange Zeit eine Saison ohne Wettkämpfe im Para Ski nordisch. Nun sind für kommenden März im slowenischen Planica/Kranjska Gora (03. bis 10.03.) und im finnischen Vuokatti (17. bis 24.03.) je sechs Rennen terminiert. Im deutschen Team ist man vorsichtig optimistisch.

Routinierin Anja Wicker brachte die Stimmung in der Mannschaft auf den Punkt: „Ich freue mich natürlich riesig, dass zwei Weltcups stattfinden sollen. Aber dass sie es wirklich tun, glaube ich erst, wenn ich am Start stehe“, sagte die Para Skilangläuferin und Para Biathletin vom MTV Stuttgart.

Wie der Rest des Nordic Paraski Teams Deutschland sah sich die 29-Jährige in den vergangenen Monaten weitgehend auf sich selbst zurückgeworfen. Seit Herbst war ein Wettkampf nach dem anderen abgesagt worden, das Coronavirus wischte Weltmeisterschaften und Weltcups vom Tisch, lediglich das Training war möglich, nicht aber der internationale Vergleich im Rennen.

Im Hintergrund jedoch liefen die Telefone heiß, weil die Verantwortlichen des Weltverbands World Para Nordic Skiing um die Managerin Elke Gundermann gemeinsam mit Teammanagern und Trainern sowie Vertretern der Organisationskomitees aus möglichen Ersatz-Austragungsorten im Daueraustausch waren. Ihr Bestreben: Alles zu versuchen, um doch Weltcups auf die Beine zu stellen – sofern es die Pandemielage erlaubt. Dieses Bemühen scheint nun von Erfolg gekrönt sein. „Und wir sind sehr froh darüber“, sagt der deutsche Bundestrainer Ralf Rombach. „Die Nachricht hat allen einen Motivationsschub gegeben.“

Ende Februar wird er mit seinen Schützlingen zunächst in Richtung des slowenischen Wintersportmekkas Planica/Kranjska Gora aufbrechen, bevor es nach den sechs Rennen dort für sechs weitere ins finnische Vuokatti geht. Mit an Bord wird nach aktuellem Stand fast das komplette deutsche Team sein. Lediglich Andrea Eskau (USC Magdeburg) wird definitiv fehlen – sie bereitet sich bereits auf die Paralympics in Tokio in diesem Sommer vor. Der Einsatz von Steffen Lehmker (WSV Clausthal-Zellerfeld) ist außerdem fraglich. Der 32-Jährige konnte zuletzt witterungs- und berufsbedingt kaum trainieren.

Im Fokus sollen aber ohnehin vor allem die nach vorne strebenden deutschen Nachwuchskräfte stehen. „Bei ihnen ist es besonders wichtig, dass sie Erfahrung im Wettstreit mit der internationalen Konkurrenz sammeln“, sagt Ralf Rombach. Damit es tatsächlich dazu kommen kann, haben beide Austragungsorte tiefgreifende Konzepte für den Infektionsschutz erarbeitet. Grund genug, optimistisch zu sein, auch wenn die Erfahrungen des vergangenen Jahres gezeigt haben: Die Pandemielage kann sich jederzeit ändern.

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Text: © Nordski.de   —   Foto: © Martin Haag / Nordski.de