Mit Rückenwind zur EM nach Warschau

Nach der Generalprobe beim Weltcup in Eger (Ungarn) hat das deutsche Nationalteam im Rollstuhlfechten bei den heute gestarteten Europameisterschaften im polnischen Warschau die Chance auf weitere Qualifikationspunkte für die Paralympics 2024 in Paris. Bei der EM vom 29. November bis 4. Dezember schickt Cheftrainer Alexander Bondar sieben Schützlinge auf die Planche. Die Athlet*innen messen sich sowohl in Einzel- als auch in Team-Gefechten.

Beim ersten Qualifikationswettkampf für Paris 2024 zeigten die deutschen Rollstuhlfechter*innen solide Leistungen. Das Highlight des Turniers war die Silbermedaille für Balwinder Cheema, Julius Haupt, Maurice Schmidt und Tim Widmaier mit der Mannschaft im Säbel. Nach einem spannenden Viertelfinale gegen Griechenland rückten die Athleten mit einem 45:43-Sieg in die Runde der besten Vier vor und gewannen dort gegen Frankreich souverän mit 45:39. Im stark umkämpften Finale reichte es leider nicht für den Weltcup-Sieg und das deutsche Quartett verlor gegen Italien mit 41:45. Am Ende überwog jedoch die Freude über eine sehr starke Teamleistung und einen hervorragenden zweiten Platz.

In den Einzelgefechten schaffte es das deutsche Team nicht aufs Podium, zeigte jedoch viel Potential und Luft nach oben für die kommende EM in Polen. Maurice Schmidt erreichte einen guten fünften Platz im Herrendegen der Kategorie A und Platz neun im Säbel. Sylvi Tauber erkämpfte sich in der Kategorie B den sechsten Platz im Säbel, den Rang sieben im Degen und Rang neun im Florett. Balwinder Cheema erreichte in der Kategorie B den siebten Platz im Säbel und den 15. Platz im Degen. Für Julius Haupt lautete die Ausbeute: Platz acht im Herrenflorett und Platz zwölf im Säbel in der Kategorie A. Felix Schrader musste sich in der Kategorie A mit den Plätzen 26 und 27 im Florett und im Degen zufrieden geben.

Nach dem Wettkampf in Eger setzte Cheftrainer Bondar einen zusätzlichen Vorbereitungs-Lehrgang an, um an der Feinabstimmung für die EM zu arbeiten. Diese sei enorm wichtig, um den nächsten Schritt Richtung Paralympics zu machen. „Die EM ist nach der WM das wichtigste Turnier für die Paralympics-Qualifikation. Wir haben in der Qualifikationsphase acht Weltcups, zwei Europameisterschaften und eine Weltmeisterschaft. Nur sechs Wettkämpfe davon gehen mit in die Wertung für Paris ein. Wir wollen schon jetzt und möglichst früh einen guten Grundstein legen, um bei den Paralympics möglichst zahlreich dabei zu sein. Darauf arbeiten wir Tag für Tag hin“, betont der Cheftrainer. Im November ist die Qualifikationsphase gestartet und dauert bis Mai 2024 an.

„Wir sind mit dem Auftaktturnier in Eger gut in die Qualifikation gestartet. Jetzt heißt es: weiter machen, sich stetig weiterentwickeln und gerne noch die ein oder andere Medaille mit nach Hause nehmen“, erklärt Bondar. Und fügt an: „Wir müssen immer wieder zeigen, was wir draufhaben, denn die Konkurrenz ist enorm stark.“

Das deutsche Rollstuhlfechten-Nationalteam bei der EM:
Balwinder Cheema (43 / TuS Makkabi Rostock / Mana-Talwandi (Indien)), Julius Haupt (22 / FC Tauberbischofsheim / Weimar), Denise Hutter (23 / Fecht Club Gröbenzell / Fürstenfeldbruck), Maurice Schmidt (23 / SV Böblingen / Laichingen), Felix Schrader (19 / SV 1845 Esslingen / Esslingen), Sylvi Tauber (43 / TuS Makkabi Rostock / Berlin-Pankow), Tim Widmaier (32 / SV Böblingen / Stuttgart).

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Text: Jonas Kemna / DBS
Foto: © Joachim Sielski / DBS