»Einen BRO zu haben, ist für mich echte Inklusion«
Als Rollstuhlfahrer begegnet Arndt in seinem Arbeitsalltag vielen Barrieren. Mit seinem Hilfsmittel kompensiert er die Einschränkungen seiner fortschreitenden Krankheit und kann so seiner Arbeit selbstständig und flexibel nachgehen.
Arndt Sönnichsen ist Manager im Produktionsbereich eines großen Unternehmens. Den Arbeitsalltag bestreitet er mit dem Elektrorollstuhl Scewo BRO. Wegen seiner neurologischen Erkrankung, einer hereditären spastischen Spinalparalyse (HSP), ist er auf einen Rollstuhl angewiesen. «Mit meinem Hilfsmittel gleiche ich meine fortschreitende Krankheit aus und kompensiere damit die Dinge, die ich nicht mehr so gut kann. Mein BRO gibt mir einerseits die Möglichkeit, auf Augenhöhe zu sprechen und andererseits dahin zu kommen, wo die Menschen sind.» Der Höhenverstellmodus ist für ihn ein Highlight: «Es gibt verschiedene Rollstühle, die höhenverstellbar sind, aber keiner kommt auf die Höhe, die BRO erreicht.»
Echte Inklusion und Teilhabe
«Bei meiner Arbeit muss ich da sein, wo etwas geregelt werden muss. Ich bin also auf dem gesamten Gelände unterwegs, wo ich zügig lange Wege zurücklegen und verschiedene Hindernisse überwinden muss.» In einigen der Gebäude hat es keinen Aufzug: «Wenn man einfach die Treppe hoch fahren kann, ist das natürlich gigantisch.» Es sei auch ein großer Unterschied, wie er wahrgenommen wird: «Wenn man in einem normalen Rollstuhl daherkommt und hilfsbedürftig aussieht, sind viele Leute unsicher, wie sie einem begegnen sollen. Wenn man dann mit einem coolen Gefährt unterwegs ist, das auch technisch spannende Dinge kann, ist es ein ganz anderes Zusammentreffen.» Mit BRO gewinnt Arndt in seinem Arbeitsalltag an Flexibilität und Teilhabe: «Mein BRO ist für mich echte Inklusion. Es ist nicht mehr notwendig, alles zu planen, was kommen könnte, sondern ich kann einfach drauf losfahren und das machen, was ich möchte.»
So klappt es mit dem Antrag
Christian Au LL.M., Rechtsanwalt und Fachanwalt für Sozialrecht empfiehlt für den Antrag eines Hilfsmittels für die Arbeit das Folgende:
- Richtiger Kostenträger: Beachte, dass bei einem Antrag für ein Hilfsmittel zum Arbeiten 5 verschiedene Ämter in Frage kommen. Informiere Dich daher, welches für Dich zuständig ist.
- Alles schriftlich: Stelle Deinen Antrag schriftlich und verlange eine Eingangsbestätigung. Auch eine allfällige Ablehnung solltest Du nur schriftlich akzeptieren.
- Dokumentieren der Situation: Der Arbeitsplatz muss für den Antrag bereits existieren und die entsprechende Barriere vorweisen. Lege beim Antrag Bilder dieser Barriere bei.
Text & Bilder: © Scewo