Top-Meldezahlen bei weltweit größter Frauenregatta Helga Cup wird immer inklusiver

Bei der siebten Auflage des Helga Cups starten vom 6. bis zum 9. Juni mehrere Hundert Frauen von drei Kontinenten auf der Alster. Die größte Frauenregatta, an der 2024 noch mehr inklusive Teams teilnehmen, zählt wieder zu den Top-10-Events von Hamburg Active City. Schirmherrin ist die ehemalige deutsche Bahnradsportlerin und zweifache Olympiasiegerin Kristina Vogel. Die offizielle Eröffnung des Helga Cups übernimmt Hamburgs Senator Andy Grote.

„Mit dem Helga Cup als wichtigste Frauen-Regatta weltweit setzt Hamburg ein wichtiges Signal für mehr Sichtbarkeit von Frauen im Sport. Mit der Teilnahme von Inklusionsbooten ist die tolle Regatta-Einbindung auch in diesem Jahr wieder für alle zugänglich. Als Active City wollen wir über Hamburg hinaus Impulsgeber im Frauen- und Inklusionssport sein“, sagt Sportsenator Andy Grote.

81 Teams stehen beim Helga Cup 2024 bereits auf der Meldeliste. Seglerinnen aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Schweden, Norwegen, England, Australien, Kanada, Dänemark, Schweden und den USA und der Ukraine zählen zu den Teilnehmerinnen. Die Regatta richtet sich an Frauen jeden Alters und Segelniveaus. Ausrichter ist auch in diesem Jahr der Norddeutsche Regatta Verein (NRV), von dessen Steganlage an der Hamburger Außenalster die Aktiven aufs Wasser gehen. Veranstaltet wird die Frauenregatta von „Wir sind Wir Inclusion in Sailing e.V.“.

Die Frauencrews segeln auf gestellten Booten der Klassen J/70 und RS Venture Connect und treten in kurzen, zehn- bis zwölfminütigen Rennen gegeneinander an – ein Format, dass spannende Action und auch für Laien gut nachvollziehbare Wettfahrten garantiert. Einige Vorab-Workshops und erstmals auch ein Regatta-Coaching sorgen dafür, dass auch Seglerinnen mit weniger Vorerfahrung teilnehmen können.

Silke Basedow, viermalige Helga-Cup-Siegerin, Inklusions-Weltmeisterin und mehrfache deutsche Meisterin, unterstreicht die Bedeutung des Cups: „Ich freue mich sehr auf die vielen tollen Frauen aus Deutschland und der ganzen Welt. Der Helga Cup ist eine ganz besondere Veranstaltung mit einem speziellen Spirit. Es ist nicht nur eine Sportveranstaltung, sondern ein großes – weltweites – Netzwerktreffen für Frauen im Segelsport und darüber hinaus. Wir haben in den vergangenen Monaten besonders Wert auf den Wissenstransfer gelegt mit Webinaren, Trainingsangeboten und einem Bootsbauworkshop. Wir wollen langfristig dazu beitragen, dass jede Seglerin und jedes Team auf dem jeweiligen Niveau besser werden kann, egal, ob erfahrene Regattaseglerin oder Newby. In diesem Jahre werde ich erstmals nicht mitsegeln sondern als Trainerin alle Teams supporten – darauf freue ich mich ganz besonders!“

In den vergangenen Monaten wurden die Seglerinnen bereits intensiv unterstützt: Zur Vorbereitung auf den Helga Cup gab es wieder diverse Trainings auf J/70-Booten sowie Workshops, unter anderem auf Mallorca, aber auch in Berlin in Kooperation mit dem Berliner Yacht-Club. Außerdem bietet der Heinz Nixdorf Verein regelmäßig Trainings für Frauen-Crews auf dem Möhnesee an. Von April bis Juni wurde zudem in Kooperation mit der Heinz Kettler Stiftung und der Stiftung Mammazentrum ein inklusiver Segelkurs für Anfängerinnen auf der Hamburger Alster realisiert. 18 Frauen mit Beeinträchtigungen – blinde Teilnehmerinnen, Rollstuhlfahrerinnen und Krebspatientinnen – haben das Angebot wahrgenommen. Ein Teil von ihnen geht auch beim Helga Cup an den Start. Es ist geplant, in Zukunft einen festen inklusiven Segelkurs auf der Alster zu etablieren.

Erstmals wird es beim Helga Cup 2024 zudem eine Betreuung auf dem Wasser und an Land durch Segelexperten und -expertinnen geben. Dazu zählt ein Coaching zwischen den Wettfahrten, um insbesondere Anfängercrews auf dem Weg zum Regattasport zu begleiten. Ebenfalls zum ersten Mal starten einige Firmen-Crews beim Helga Cup. Auf der Meldeliste stehen die Teams „Akquinet“, „HASPA“ und „von der Linden“.

Bei den inklusiven Crews ist eine ganz besondere Teilnehmerin mit an Bord: die zehnjährige Nomine Jara Fabian, die im Alter von drei Jahren einen inkompletten Querschnitt erlitt und seitdem eine leidenschaftliche Para-Sportlerin ist. Neben den Sportarten Monoski, Rennrollstuhl und Turnen gehört seit knapp fünf Jahren das Segeln zu ihren Hobbys. Ihr Motto lautet: „Leute mit Behinderung sollten nicht Angst haben, dass sie irgendetwas falsch machen. Sie sollten einfach machen und nicht warten bis jemand fragt: ‚Willst du das auch mal machen?‘“

Zu den Favoriten-Crews zählen in diesem Jahr: NRV Women Team, Goldelsen und das Team Stiftung Mammazentrum.

Der Auftakttag des Helga Cups,  der 6. Juni, steht im Zeichen der Ukraine. Bei einem Projekt in Kooperation mit dem ukrainischen Generalkonsulat Hamburg, das bereits seit drei Jahren läuft, wird beim NRV ein Segelnachmittag mit ukrainischen Kindern und ihren Familien angeboten. Dabei unterstützt die aus der Ukraine stammende deutsche Seglerin und Olympiateilnehmerin Anastasia Winkel.

Der erste Startschuss zu den Rennen des diesjährigen Helga Cups ist am Freitag, 7. Juni, um 11.30 Uhr geplant. Angeschossen werden die Wettfahrten zum Helga Cup 2024 von der Leiterin des Hamburger Polizeikommissariat 31, Polizeioberrätin Julia Homburg. Im Anschluss stehen am Freitag, 7. Juni, bis abends Wettfahrten auf dem Programm. Wenn es die Wetterbedingungen zulassen, wird an den zwei darauffolgenden Tagen jeweils ab 9.30 Uhr gesegelt. Rennen sind Samstag bis circa 19.30 Uhr geplant. Am Sonntag, 9. Juni, endet der Wettfahrttag auf dem Wasser mit dem Finale um circa 14.30/15 Uhr. Für 16 Uhr ist danach die Siegerehrung angesetzt. Samstag und Sonntag werden die Rennen von 12 bis 16 Uhr auf der Event-Website www.helgacup.de im Livestream übertragen. Highlights des Helga Cups sind das Segeln mit Kindern aus der Ukraine (6. Juni), der offizielle erste Startschuss und die Eröffnung am Abend (7. Juni) sowie am Sonntag, 9. Juni, ab 14.30/15 Uhr das Finale.

Unterstützt wird die Durchführung des Helga Cups durch folgende Partner und Förderer:

Heinz Kettler Stiftung, Stadt Hamburg, Pantaenius, Eberhard Wienholt Stiftung, Peter Frisch GmbH, Torqeedo, M.u.H. von der Linden, Fleischgroßmarkt Hamburg, Salzbrenner und Akquinet Neu mit an Bord ist REWE.

„Wir sind begeistert, den Helga Cup in diesem Jahr erstmals zu unterstützen und somit einen bedeutenden Beitrag zur Förderung von Inklusion im Segelsport zu leisten. Bei REWE ist es uns ein zentrales Anliegen, dass jeder Mensch die gleichen Chancen erhält, unabhängig von individuellen Unterschieden. Diese Vision von Zusammenhalt und Gleichberechtigung setzen wir auch in unseren Märkten täglich um, indem wir ein inklusives Miteinander fördern und Menschen unterschiedlicher Hintergründe willkommen heißen“, sagt Jochen Vogel, Vorsitzender der Geschäftsleitung der REWE Nord. Auch Scott McDonald, Vorsitzender der Gesamtschwerbehindertenvertretung der REWE und Penny Markt GmbH, freut sich über das Engagement von REWE: „Ich bin sehr glücklich über die Partnerschaft mit dem Helga Cup.  Für mich ist das Event gelebte Inklusion, da allen Teilnehmerinnen – egal, ob mit oder ohne Beeinträchtigung – die gleichen Chancen gewährt werden. Das finde ich einfach großartig!

Text: Katrin Heidemann
Archivfoto: Sven Jürgensen