Ute Herzog von den DRS-Rollikids ausgezeichnet
Wir Mitarbeitenden des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes gratulieren Ute Herzog! Denn im Rahmen der diesjährigen Vollversammlung der Deutschen Behindertensportjugend (DBSJ) wurde nicht nur Katja Kliewer in Ihrem Amt als Vorstandsvorsitzende bestätigt sowie die weiteren Mitstreiter des DBSJ-Vorstandes gewählt, sondern daneben wurden sechs Anwesende für Ihre besonderen Verdienste geehrt. Unter den Ausgezeichneten war auch Ute Herzog – sie erhielt die »DBSJ-Ehrengabe in Gold«.
Lest folgend die Laudatio der DBSJ zu Ehren der DRS-Fachbereichsvorsitzenden für den Kinder- und Jugendsport, Ute Herzog:
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde,
heute wollen wir eine außergewöhnliche Person ehren. Eine Frau, die sich in den vergangenen Jahrzehnten mit bemerkenswerter Leidenschaft und Hingabe in der Kinder- und Jugendarbeit des DRS eingebracht hat. Ute ist untrennbar mit den DRS-Rollikids und dem Rollstuhlsport verbunden ist – und die zugleich unzählige Kinder und Jugendliche geprägt hat, die nun ihre eigenen Wege gehen, ausgestattet mit den Fähigkeiten und Erfahrungen, die sie durch ihre Arbeit bei dir erhalten haben.
Ute, du bist seit 1991 die Leiterin der DRS-Rollikids, und seit diesem Jahr auch Vorsitzende des DRS Kinder- und Jugendbereichs. Was damals als leidenschaftliche, ehrenamtliche Tätigkeit begann, ist längst zu einem Lebenswerk geworden. Deine unermüdliche Arbeit hat vielen Kindern und Jugendlichen mit Mobilitätseinschränkungen die Möglichkeit gegeben, in den Rollstuhlsport einzutauchen und ihre Talente zu entdecken. Deine Vision, dass alle – unabhängig von den individuellen Umständen – die Möglichkeit haben sollten, Sport zu treiben und sich auszuprobieren, hat unzähligen Menschen mehr Lebensqualität verschafft.
Deine Leidenschaft für den Rollstuhlsport geht dabei weit über das reine Angebot von Sportarten hinaus. Du hast immer wieder kreative Wege gefunden, um den Einstieg zu erleichtern und den Sport für alle zugänglich zu machen – sei es durch die Anpassung von bestehenden Sportarten wie dem Juroba-Cup im Basketball oder durch die Durchführung von Mobilitätskursen, die den Teilnehmer*innen nicht nur sportliche Fähigkeiten vermitteln, sondern auch eine neue Perspektive auf ihre eigene Mobilität im Alltag eröffnen. Zwei Mal im Jahr finden diese einwöchigen Mobi-Kurse statt, bei denen du es geschafft hast, erfahrene Rollstuhlfahrerinnen einzubinden – als Vorbilder und Mentor*innen, die den jungen Teilnehmenden mit ihren eigenen Erfahrungen zur Seite stehen.
Neben deiner Arbeit in der Praxis hast du auch durch theoretische Arbeit und publizistische Beiträge einen bleibenden Einfluss auf den Bereich der Rollstuhlversorgung und den Rollstuhlsport genommen. Zusammen mit Susanne Bröxkes hast du 2004 das Buch „Rollstuhlversorgung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen: Ein Leitfaden mit rechtlichen Aspekten, Erfahrungsberichten und vielen Tipps rund um den Rollstuhl“ veröffentlicht – ein Werk, dass viele Menschen unterstützt hat und noch immer unterstützt. Du hast nicht nur als Fachbereichsleiterin der DRS-Rollikids und als Vorsitzende des Kinder- und Jugendbereichs, sondern auch als Expertin auf diesem Gebiet immer wieder die Perspektive der Rollstuhlfahrer*innen eingebracht und dich für ihre Belange stark gemacht.
So manches erfolgreiche Paralympics-Teammitglied hat bei dir das Rollstuhlfahren gelernt – Anika Zeyen, Jan Haller, Thomas Schmidberger, Allhasane Balde, um nur einige zu nennen. Sie alle haben von deinem Wissen, deiner Geduld und deiner Hingabe profitiert und tragen heute das weiter, was du ihnen in den Rollikids mitgegeben hast.
Du hast in den Jahren von 2013 bis 2017 das Präsidium des DBS als kooptiertes Mitglied unterstützt, doch dem Kinder- und Jugendsport und den Rollikids ist deine Treue immer geblieben. Als langjährige Lehrerin an einer Förderschule und „Inklusionsberaterin“ für den Schulbezirk Köln hast du Brücken gebaut zwischen Schule und organisiertem Sport, Verständnis auf beiden Seiten gefördert und großartige Projekte umgesetzt.
Ute, du bist nicht nur fachlich eine absolut kompetente und verlässliche Ansprechpartnerin – du bist auch menschlich ein Gewinn. Man kann mit dir fundiert diskutieren, herzlich lachen und sich immer auf deine ehrliche Meinung verlassen. In Diskussionen trittst du nie für dich selbst ein, sondern immer für deine Rollikids, deren Bedürfnisse und Erfahrungen. Du zeigst uns, wie wichtig es ist, stets das Wohl derjenigen im Blick zu haben, denen wir helfen wollen – und genau das macht dich aus.
Die DBSJ und das DRS sind stolz darauf, dich als Teil unserer Gemeinschaft zu haben. Du bereicherst uns mit deiner Expertise, deinem Engagement und deinem Humor. Du machst unseren „bunten Haufen“ noch ein Stück bunter!
Auch wenn du nun in Rente bist und die freie Zeit nutzt, um Beach-Volleyball zu spielen, Freunde zu besuchen und noch intensiver Lehrgänge und Kurse zu geben – du bleibst uns und dem Rollstuhlsport treu. Besonders dein aktuelles Engagement im Bereich der Schwimmfähigkeit für Rollstuhlfahrer*innen zeigt einmal mehr, wie sehr du dich weiterhin dafür einsetzt, das Leben der Menschen, die du unterstützt, zu verbessern.
Liebe Ute, wir wissen, dass du auch dieses Thema mit genauso viel Leidenschaft angehen wirst wie all deine bisherigen Projekte. Wir sind überzeugt, dass auch daraus etwas ganz Großes entstehen wird.
Es ist uns eine Ehre, dich heute mit der DBSJ-Ehrengabe in Gold auszuzeichnen. Du hast dir diese Auszeichnung in jeder Hinsicht verdient, und wir danken dir von Herzen für alles, was du für die Rollikids, für den Rollstuhlsport und für die vielen Menschen, die du begleitet hast, getan hast.
Herzlichen Dank und herzlichen Glückwunsch, liebe Ute!
Die DBSJ
Hier gibt es einen Nachbericht zur 11. Vollversammlung der DBSJ:
www.dbs-npc.de/dbsj-nachrichten/vollversammlung-katja-kliewer-bleibt-vorstandsvorsitzende-der-dbsj