Deutsche Damen verpassen Finale und die direkte WM-Qualifikation

Bei der Rollstuhlbasketball-Europameisterschaft haben die deutschen Damen den Einzug ins Finale verpasst. Im Halbfinale unterlag das Team von Bundestrainer Josef Jaglowski am Mittwochabend wie in der Vorrunde Großbritannien am Ende deutlich und muss jetzt ›nachsitzen‹, um doch noch ein WM-Ticket buchen zu können.

Vor lautstarker Kulisse unterlag Team Germany in der Hotel Hills Arena in Sarajevo am Ende klar mit 37:53 (9:10, 15:26, 29:36) und konnte sich für die in der Vorrunde erlittene Niederlage gegen die Britinnen nicht revanchieren.

Zwar war das Team um Kapitänin Svenja Mayer am Ende des ersten Viertels noch auf Augenhöhe (9:10) und konnte das dritte Viertel dank einer starken Roli-Ann Neubauer mit 14:10 für sich entscheiden. Doch den Rückstand aus dem zweiten Viertel, der nach einem 12:0-Lauf der Britinnen zwischenzeitlich auf 13 Punkte angewachsen (11:24, 18. Min.) war, konnten die deutschen Spielerinnen trotz aller Anstrengungen am Ende nicht mehr aufholen. Immer wenn ein bisschen Hoffnung aufkeimte, machte das Team um Topscorerin Robyn Love (22 Punkte, 11 Rebounds) diese mit ihren Treffern wieder zunichte.

Ausschlaggebend war schlussendlich die mit 45 Prozent bessere Trefferquote der Britinnen und das bessere Reboundverhältnis (40:27). EM-Neuling Roli-Ann Neubauer erzielte ein Double Double (14 Punkte/10 Rebounds). Neben Love trafen auch Jade Atkin (13) und Amy Conroy (10) zweistellig für Team GB.

»Wir werden um die Bronzemedaille kämpfen.«

»Wieder eine Enttäuschung – und das im Halbfinale, dem wichtigsten Spiel. Wir waren professionell vorbereitet und haben in den ersten zehn Minuten auch gezeigt, dass wir den Favoriten hätten schlagen können«, gibt Bundestrainer Josef Jaglowski zu Protokoll. »Aber es waren häufig technische Fehler und zum Teil auch mangelnde Spielpraxis, die zur Niederlage beigetragen haben. Die Mädchen haben alles gegeben, vor allem im dritten Viertel, und bis zum Schluss gekämpft. Sie haben in der Defense gut gearbeitet, in der Offensive fehlte manchmal einfach das nötige Selbstvertrauen. Noch haben wir die Chance, unsere Position in Europa zu verbessern und werden um die Bronzemedaille kämpfen.«

In den anstehenden Platzierungsspielen um die Plätze 3 bis 5 heute gegen Frankreich (16.10., 19.30 Uhr) und gegen Spanien am Freitag (17.10., 12.00 Uhr) geht es für das deutsche Team um eine mögliche Bronzemedaille und die Qualifikation für ein Repechage-Turnier, bei dem noch weitere WM-Tickets vergeben werden.

Deutschland
Roli-Ann Neubauer (14 Punkte, Alba Berlin), Svenja Mayer (8, Nürnberg Falcons), Anne Patzwald (5, ASD Briantea 84), Mareike Miller (4, Nürnberg Falcons), Lena Knippelmeyer (2, RSC Osnabrück), Annika Sonnleitner (2, RBB München Iguanas), Catharina Weiß (2, Econy Gran Canaria), Lisa Bergenthal (RBC Köln 99ers), Marie Kier (RSB Thuringia Bulls), Lilly Sellak (Nürnberg Falcons), Verena Meyer (n.e., Nürnberg Falcons), Svenja Erni (n.e., Doneck Dolphins Trier).

Großbritannien
Robyn Love (22), Jade Atkin (13), Amy Conroy (10), Laurie Williams (6), Sophie Carrigill (2), Charlotte Moore, Joy Haizelden, Judith Hamer, Lucy Robinson (n.e.), Maddison Martin (n.e.), Katie Morrow (n.e.), Kayli English (n.e.).

>>> Live-Streaming auf Youtube: Damen + Herren

>>> EM-Infos: www.iwbf.org/events/2025-iwbf-european-championships

>>> mehr zum Team Germany: Rollstuhlbasketball.de/Damen-Natio 

>>> mehr zum Sport in Deutschland: Rollstuhlbasketball.de

Text: Rollstuhlbasketball.de
Foto: Steffie Wunderl