Jean-Marc Clément feiert heute seinen 65. Geburtstag
Mit Vincent van Gogh, Eric Clapton und Céline Dijon hat Jean-Marc Clément auf den ersten Blick nur wenig gemeinsam. Zwar kommt auch er gebürtig aus einem unserer Nachbarländer, anders als der niederländische Maler hat der 1. stellvertretende Vorsitzende des DRS seine Wurzeln aber in der Schweiz. Auch als Gitarrenvirtuose ist er bisher kaum aufgefallen und teilt sich mit „Mr. Slowhand“ allenfalls die ersten beiden Buchstaben seines Nachnamens. Und ebenso wie die franko-kanadische Sängerin hat auch er aber einen wohlklingenden Namen mit einem „accent aigu“ über dem „E“ – ob Jean-Marc aber als Balladen schmetternder Popsänger noch Karriere machen könnte, weiß wohl nur seine Frau Andrea. Was allerdings alle vier eint, ist, dass sie am 30. März ihren Geburtstag feiern – und das, was sie ausmacht und wofür sie bekannt sind, mit viel Leidenschaft und großer Hingabe tun.
Jean-Marcs Cléments Einsatz im Vorstand des Deutschen Rollstuhlsport-Verbandes geht weit über die Kapazitäten eines Ehrenamtes hinaus. Seit nunmehr 17 Jahren leitet er gemeinsam mit dem 1. Vorsitzenden Ulf Mehrens die Geschicke des DRS. Davon halten ihn auch seine aktuellen gesundheitlichen Einschränkungen nur selten ab. Trotz regelmäßiger Dialysetermine und einer Nierenentfernung ist er an sieben Tagen in der Woche für den DRS aktiv und quasi jederzeit erreichbar – und findet darüber hinaus auch immer noch Zeit für seine größte Passion: das Rollstuhltanzen.
„Rollstuhltanzen ist mein Leben.“
Durch die Spätfolgen einer Krebsbehandlung und der damit verbundenen Lähmung war Jean-Marc schon in frühen Jahren auf die Nutzung des Rollstuhls angewiesen. Auf der Suche nach einem Sport, den er gemeinsam mit seiner 1. Ehefrau ausüben konnte, wurde er 1996 in der Rollstuhltanz-Abteilung des RSC Frankfurt e. V. fündig. Dem Sport blieb er seither – auch nach einer privaten Trennung – treu und lernte darüber auch Andrea Naumann-Clément kennen, die anfangs seine Tanzpartnerin, dann „Lebens-Tanzpartnerin“ und schließlich seine jetzige Ehefrau wurde. Gemeinsam konnten die beiden seither große Erfolge in dieser Sportart feiern, auch auf internationalem Parkett: So ertanzten sie sich bisher 14 deutsche Meistertitel, nahmen an sieben Europa- und sechs Weltmeisterschaften teil und konnten bei der Heim-WM in Bonn im Dezember letzten Jahres mit dem 16. Platz im Freestyle- und 18. Platz im Standard-Tanz zeigen, dass sie auch als ältestes Tanzpaar des Turniers noch längst nicht zum alten Eisen gehören.
Auch seiner zweiten großen Leidenschaft geht der gebürtige Schweizer in großem Umfang nach – denn Jean-Marc Clément „liebt“ Zahlen und ist diesen nach seiner Ausbildung als Buchhalter und Bankkaufmann bis heute treu geblieben: bei „seinem“ Sportverein, dem Rollstuhl-Sport-Club Frankfurt, ist er seit vielen Jahren mit der Aufgabe des Kassenwartes betraut. Im vergangenen Jahr hat ihn der Hauptvorstand des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) zudem zum Revisor beim DBS gewählt.
„Wenn du nach hinten schaust, kannst du die schönen Sachen vor dir nicht sehen.“
Jean-Marc hadert nicht mit seiner Behinderung und blickt trotz Schicksalsschlägen nur selten zurück. Auch von seiner aktuellen gesundheitlichen Situation lässt sich Frankfurts Behindertensportler des Jahres 2015 nicht einschränken – im Gegenteil: erst im vergangen Jahr wagte er einen Tandemsprung mit dem Gleitschirm, getreu dem DRS-Motto „Sich bewegen bewegt etwas“. Mit seinem stets positiven Auftreten ist er für viele Menschen auch ein Vorbild und steht als Rollstuhlfachwart beim Hessischen Behinderten- und Rehasportverband e.V. auch anderen Rollstuhlnutzern mit Rat und Tat zur Seite.
Lieber Jean-Marc, das gesamte DRS-Team wünscht Dir alles Gute zum 65. Geburtstag und für das neue Lebensjahr viel Glück, Zufriedenheit, die Erfüllung vieler Wünsche, Gesundheit und noch vieles mehr. Wir freuen uns auf die zukünftigen gemeinsamen Aktivitäten rund um den Rollstuhlsport!