Immer mehr Sportler*innen unterstützen die Initiative der gesetzlichen Unfallversicherung und des DRS im Rahmen der Kampagne „kommmitmensch“
Kein Lächeln, weil Mundschutz, kein kurzer Small-Talk in gemütlicher Runde, keine ausgedehnten Plauderabende mit Freunden, kein gemeinsamer Sport im Verein – je mehr Zeit vergeht, desto deutlicher wird: Corona kann zuweilen ganz schön zermürbend sein. Der Verzicht auf gewohntes Sporttreiben, Freizeitbeschäftigungen und die Einschränkung sozialer Kontakte fällt vielen zuhnehmend schwer.
Im Rahmen der „kommitmensch„-Kampagne der gesetzlichen Unfallversicherung möchte der Deutsche Rollstuhl-Sportverband e. V. in Bezug auf die aktuelle Corona-Situation Menschen dazu bewegen, trotz Anstrengungen und Entbehrungen weiter mitzumachen und so Vorbild zu sein, die Maßnahmen zum Schutz und zur Eindämmung des Corona-Virus weiter umzusetzen – Vernunft und Besonnenheit bleiben trotz zahlreicher Lockerungen im öffentlichen Leben das Gebot der Stunde. Als Bundesverband für den Rollstuhlsport ist es für uns nach wie vor sehr wichtig, dass wir als Veranstalter und Ausrichter zahlreicher, aktuell bis Ende Juli abgesagter Veranstaltungen verantwortungsbewusst mit der aktuellen Situation umgehen.
kommmitmensch – eine Kampagne zum Mitmachen
Die Präventionskampagne der Berufsgenossenschaften, Unfallkassen und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) möchte Menschen dafür begeistern, Sicherheit und Gesundheit als zentrale Werte bei ihren Entscheidungen und Aktivitäten zu berücksichtigen. Deshalb steht bei „kommmitmensch“ das mit im Vordergrund. Die Kampagne setzt auf Aktionen, die Menschen verbinden und zum Mitmachen anregen.
Einfach mitmachen!
Für unsere Fotoaktion „#Einfachmitmachen – Gemeinsam. Gegen Corona“ bekommen wir viel positiven Zuspruch, Woche für Woche bekommen wir weitere Bilder von Sportler*innen, die die Aktion unterstützen, zugeschickt – mit dabei sind jetzt auch: Valentin Baus, Erik Machens, Alireza Ahmadi und Philip-Baah Opong.
Hier erfahren Sie mehr über unsere neuesten Unterstützer im Kurzprofil:
Valentin Baus gehört seit spätestens 2014 zu den besten Rollstuhltischtennis-Spielern der Welt, und hat mit 24 Jahren schon eine beachtliche Sportkarriere vorzuweisen: 2013 belegte Baus bei den Europameisterschaft in Einzel und Mannschaft jeweils Platz drei, 2014 wurde er mit 19 Jahren in Peking bei seiner ersten WM-Teilnahme Weltmeister; 2015 errang er bei den Europameisterschaften zwei Medaillen, Gold in der Mannschaft sowie Silber im Einzel. Bei den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro gewann Valentin Baus die Silbermedaille im Einzel. Für den Gewinn der Silbermedaille 2016 in Rio erhielt er das Silberne Lorbeerblatt. 2019 wurde Valentin Baus in Helsingborg erstmals Europameister im Einzel und qualifizierte sich damit für die Paralympics 2020 in Tokio. Dass die Paralympischen Spiele 2020 bedingt durch die Corona-Pandemie nun auf das kommende Jahr verschoben wurden, macht den Bochumer nicht weniger zu einem der großen Medaillen-Favoriten für Tokio 2021. Solange Valentin nicht bei seinem Verein (Borussia Düsseldorf) trainieren kann, trainiert er zuhause und verliert auch dort das große Ziel – Paralympics-Gold 2021 – nicht aus den Augen.
Erik Machens – Mehrfacher Deutscher Meister, Europameister 2014, zweifacher Vize-Weltmeister, Vize-Europameister und zweifacher Bronzemedaillengewinner bei der Heim-WM 2019: Mit dieser (unvollständigen) Bilanz gehört der gebürtige Hannoveraner zu den erfolgreichsten Rollstuhltanzsportlern Deutschlands. Bewegung ist für Erik Machens essentiell: neben regelmäßigem Tanztraining an mindestens drei Tagen in der Woche hält sich der charismatische Wahl-Osnabrücker auch mit Kraft- und Ausdauertraining fit, in den Sommermonaten ist er dazu viel abseits der gepflasterten Wege auch in der Natur unterwegs. Seine langjährige Erfahrung und Begeisterung für den Tanzsport gibt er auch an andere weiter: neben gelegentlichen Workshops gibt er beim RHTC Rheine seit etwa fünf Jahren Tanzunterricht. Auch beim Osnabrücker Sportclub stehen ihm Trainingszeiten zur Verfügung, als Turniertanzsportler starte er seit letzter Saison für den Turn-Klubb zu Hannover. Die Schließung von Sportstätten und Trainingshalle ist auch für Erik Machens eine große Herausforderung, aber ausruhen kommt für den 36-jährigen in der Corona-Zeit nicht in Frage:„Ich bleibe auch daheim in Bewegung – und meine Tanzschüler via Video und Chat“. Durch seine positive Ausstrahlung gelingt es Erik Machens auch vorm Monitor, Tanzbegeisterte mitzureißen.
Wie er die derzeitige Corona-Situation erlebt, erklärt Erik auch in seinem Blog.
Alireza „Ali“ Ahmadi geht seit drei Jahren als Spieler der BG Baskets Hamburg auf Korbjagd, seit zwei Jahren auch als Kapitän der Rollstuhbasketball-Mannschaft des HSV. Nach dem Absolvieren der C-Trainer-Lizenz Leistungssport hat der 44-Jährige seit der letzten Saison auch noch die Rolle des Spielertrainers Hamburger Bundesligisten inne. Zuvor war Alireza 16 Jahre im iranischen Nationalteam aktiv, hat an drei Paralympischen Spielen teilgenommen und spielte europaweit in verschiedenen Erstligavereinen wie z. B. in Cantu, Porto Torres oder Bilbao.
Besonders engagiert ist Ali neben seinem Einsatz unterm Korb auch in der Nachwuchsförderung, sowohl in der Jugendarbeit der HSV Rollstuhlsport-Abteilung als auch als allgemeiner Botschafter für Inklusion und Sport: In diversen Schul- und Jugendprojekten der BG Baskets und des DRS besucht Ali regelmäßig Schülerinnen und Schüler in Hamburger Schulen, um gemeinsam mit ihnen Rollstuhlbasketball im Schulsport zu spielen – diese Projekte müssen derzeit leider noch pausieren. Aber Ali ist optimistisch: „Ich hoffe, dass sich die Lage nach den Sommerferien entspannt hat und wir wieder in Schulen aktiv sein können. Bei gutem Wetter kann man auch draußen Körbe werfen – Sportrollstühle, Bälle und Desinfektionsmittel für jeden einzelnen Jugendlichen in den Schulklassen haben wir genug, so können auch die nötigen Abstands- und Hygieneregeln gewahrt werden.“
Philip-Baah Opong – Wer in Hamburg und Umgebung auf den Rollstuhl angewiesen ist, wird über kurz oder lang Philip-Baah Opong kennenlernen. Denn Philip arbeitet in der Sporttherapie des BG Klinikum Hamburg (BGKH) als Rollstuhltrainer und vermittelt auch als DRS-Übungsleiter allen Interessierten die grundlegenden Fertigkeiten für den Rolli-Alltag. Dies geschieht z.B. auch auf dem hauseigenen Outdoor-Rollstuhl-Parcours, auf dem das Rampen fahren, das Überwinden unebener Bodenbelege oder das Ein- und Aussteigen in Bus und Bahn simuliert werden können. Das Philip auch ein aktiver Sportler ist, sieht man dem 47-jährigen Hamburger an – auch in Corona-Zeiten hält sich der gebürtige Ghanaer mit Basketball, Tischtennis und dem Handbike fit. Beim Oberkörper-Training in der Sporttherapie des BGKH gibt er sein Wissen an die Patienten weiter – natürlich unter Einhaltung der erforderlichen Maßnahmen: „Mindestabstand, Händewaschen und Desinfizieren und das Tragen von Schutzmasken sind eine Selbstverständlichkeit im Klinik-Alltag, egal ob im Umgang mit Patienten oder Kollegen. Ansonsten ist Corona in der Arbeit mit Patienten kein zentrales Gesprächsthema. Wir wollen sie positiv bestärken, gut und vollständig rehabilitiert die Klinik wieder verlassen zu können – zwischenmenschlich kann man den Patienten auch mit 1,50 Meter Abstand nah sein.“
Egal ob jung, alt, stehend oder sitzend – alle diese Personen sind Teil des DRS und bringen gemeinsam mit uns weiterhin etwas ins Rollen. Wir hoffen auf viele weitere Bilder zum Thema „Gemeinsam.Gegen.Corona.“ Wer auch mitmachen möchte, kann uns gerne ein Foto an presse@rollstuhlsport.de senden oder uns hierzu anschreiben. Ziel ist es, dass wir am Ende eine schöne große Fotocollage aus allen eingesendeten Bildern erstellen.
>>> zur Partnerseite des DRS auf kommmitmensch.de
>>> mehr zu unser laufenden Fotoaktion: Kickoff am 06.05. – Fortsetzung vom 15.05. – Fortsetzung vom 20.05.