Ruhr-Metropole ist Gastgeber des 1. Powerchair-Spieltags

Die 1. PCH-Bundesliga startete in die neue Saison, erstmals nach 14 Jahren wieder bei den Hurricanes aus Bochum. Die ersten neun Saisonspiele boten reichlich Spektakel in der gut besuchten Halle am hiesigen Gesundheitscampus.

Beim Debüt der Bochumer, die auf Block-Ass Caro Mülheims verzichten mussten, hatten die Black Knights Dreieich II als Dritter der Vorsaison zunächst deutlich mehr Mühe als erwartet. Der Aufsteiger lag nur 1:3 zur Halbzeit zurück und ging sogar sehenswert mit dem ersten Saisontor in Führung. Am Ende wurde es doch noch deutlich mit 2:13.

Die 1. Mannschaft der Knights dominierte daraufhin wenig überraschend die Partie gegen München. Meister gegen den Tabellenfünften von 2023, am Ende stand es 16:0, München hielt sich vergleichsweise noch gut gegen die Fabeloffensive um Nasim Afrah und die Bauer Brüder.

Große Überraschung des Spieltages waren die Rolli-Teufel Ludwigshafen, die stark verbessert auftraten, taktisch sehr gut agierten und den Vizemeister aus Bad Kreuznach mit 6:4 schlugen und dann auch die Black Knights Dreieich II mit 11:8 besiegten. Nicht nur David Huber war offensiv gefährlich, die Teufel zeigten sich variabel. Dadurch schob sich der Tabellenvierte der letzten Saison auf den famosen zweiten Rang. Gegen Dreieich I waren sie dann aber chancenlos und verloren deutlich.

Die Star Drivers Bad Kreuznach traten etwas geschwächt an, Sylvia Konopka fehlte und das Team hatte mit dem Verlust ihres Urgesteins Thomas Knoth zu kämpfen, der am 24. Februar plötzlich verstarb (zum Nachruf). Gemeinsam mit den Hurricanes, die letzten Sommer Richard Hornkamp verloren, gedachte man emotional gemeinsam den zwei langjährigen Aktiven im Mittelkreis.

Anschließend kam es zum Krimi des Tages. Bochum gegen München, das alte Traditionsduell hatte schon immer seine Geschichten. Den Animals gelang anfangs fast alles und zeigten sich stark verbessert. So stand es dann gar 1:6, was doch verwunderlich war, weil Bochum ebenso diverse Chancen hatte und eigentlich gut mitspielte. Aber angetrieben von zahlreichen Fans fand man schließlich seine Effizienz zurück. Auf einmal kippte das Spiel und sie kamen bis auf 5:6 heran, dominierten phasenweise. Die Halle kochte, die Hurricanes hatten diverse Chancen auf den Ausgleich,  wurden am Ende aber durch zwei effektive Konter niedergerungen zu einem  7:8. Ein spannendes Duell bis Saisonende bahnt sich an. Interessant wird, ob Bochum seine Anpassungsschwierigkeiten ablegt und konstanter diese Leistung zeigt, dann werden auch die ersten Punkte drin sein.

Die Münchener legten dann schon zu. Kai Bussmann egalisierte die Führung von Dreieich II mit dem einzigen T-Stick Treffer des Tages zu einem überraschenden 3:3 zur Pause, ein Kunststück. Dreieich II gewann am Ende zwar 9:6 durch ihren individuell starken Top-Kader um Hill, Knobloch und Sisik, ließ aber nach dem ersten Spiel nach und Konstanz noch vermissen. Dafür kam Jakob Mergenthaler zu seinem Erstliga Debüt via Doppellizenz und traf gleich vier Mal. Auf Münchner Seite kamen Nico Bayerl und Leonhard Rott das erste Mal zum Einsatz.

Bad Kreuznach fiel ebenso etwas ab und zeigte Schwächen, aber Tormaschine Yagiz folgt erneut als zweitbester Schütze hinter Afrah mit 20 Toren, während der Rekordstürmer bereits wieder bei 33 Treffern steht. Auf Platz 3 und 4 folgen Knobloch (16) und Huber (11 Tore). Beste Schützin der Hurricanes ist Ruhrbruch mit ihren ersten 8 Erstliga Toren (Platz 6), bester Schütze von München ist Treidy mit 5 (Platz 9).

In Reihenfolge die Tabelle: Erneut auf Meisterkurs ist Dreieich I (6), Ludwigshafen folgt vor Dreieich II (beide 4) durch den gewonnenen, ersten Vergleich. Tabellenletzter ist erst mal Bochum (0), die aber noch lange nicht abgeschrieben sind.

Immerhin gelang Vereinsikone Rahlf zuhause ihr 500. Tor für Bochum und Neuling Lambert Geuenich sein 1., wodurch die anwesenden Fans schließlich doch noch allen Grund zum Feiern hatten.

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Text / Fotos: Elektrorollstuhlsport.de/powerchair-hockey