Der Sport Club ohne Grenzen ist für Kartfreunde ein weiterer „Point of Interest“ in Hannover
Beim DRS gibt es für Kartfreunde im Raum Hannover nun eine zweite Anlaufstelle vom Rollstuhl ins Kartbike zu wechseln. Wer auch dieses Gokart-Feeling erleben möchte, kann sich direkt an den Vereinsvorsitzenden, Burow-Krüger, wenden oder die weiteren Kontaktmöglichkeiten nutzen:
- Sport Club ohne Grenzen
- Mike Burow-Krüger
- Mobil 0151 – 21 22 65 74
- info@sportclubohnegrenzen.de
- www.facebook.com/scginfo
- www.sportclubohnegrenzen.de – Die ersten Rennsonntage wurden schon abgehalten – coronakonform versteht sich.
- Kartbahn: Kart o Mania Laatzen, Magdeburger Str. 9, 30880 Laatzen
Wie es zur Gründung vom Sport Club ohne Grenzen kam und was die Leidenschaft für den Motorsport damit zu tun hat, das erzählt Mike Burow-Krüger:
Im Sommer 2019 haben wir uns dazu entschlossen, den Sport Club ohne Grenzen zu gründen. Doch warum gründet man einen Verein, wo es immer schwieriger wird ehrenamtliche Helfer und Unterstützer zu finden? Ganz einfach, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, den Sport und um Erlebnisse zu schaffen für mein eigenes Leben, die im Gedächtnis bleiben und, um mit Freunden zusammen zu sein.
Tatsächlich ist es eine Herzensangelegenheit, um der Leidenschaft für den Sport gerecht zu werden. Und manchmal muss man einfach auf sein Herz hören und dabei auch große Entscheidungen fällen. Was ist wirklich wichtig im Leben? Das Haus, das Auto, die Familie? Was schenkt man jemanden, der schon alles hat oder vielleicht aufgrund der Gesundheit in seinem Handeln eingeschränkt ist? Ich habe mich mal mit einer Freundin unterhalten und die meinte, was wirklich zählt sind Erlebnisse. Erlebnisse, die man dann in seiner Seelenschatulle für später aufbewahren kann. Eins dieser Erlebnisse geschah 2017. Thomas Hoffmarck (Extremsportler und Weltmeister) rief mich an und fragte, ob ich ihm ein Handicap Kart für das VIP Team beim RTL Spendenmarathon zur Verfügung stellen könnte? Unbekannterweise sagte ich sofort zu und der „Zirkus“ nahm seinen Lauf. Als einziger Handicap Fahrer unter 200 Fahrer konnte Thommy mit dem VIP Team für ordentlich Wirbel sorgen.
Das haben wir 2018 wiederholt und 2019 wollten wir einen drauf setzten. Wir gingen mit dem bundesweit einzigen 11 köpfigen Handicap Team an den Start. Wir kämpften uns tatsächlich auf Platz 4 in der Profiwertung und auf Platz 1 in der Fun Sport Klasse vor und sorgten für ein wenig Aufsehen. So einen Erfolg hatten wir uns vorab nicht erträumt. Berauscht von dem Zuspruch und der Unterstützung war uns sehr schnell klar, dass wir einen eigenen Verein zu gründen, um uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Dem Sport und seine Erlebnisse. Doch was löst diesen Rausch eigentlich aus? In erster Linie ist es natürlich die Idee, etwas Unmögliches zu Bewegen. Doch dazu muss man Ausschau halten, was denn möglich ist oder jemanden haben, der einem zur Seite steht. Gerade dann, wenn sich vielleicht aufgrund eines Unfalls oder Ereignisses das Leben komplett verändert, und man gar nicht den Blick dafür hat, was denn wirklich möglich ist. In solchen Momenten ist es wichtig zu wissen, dass man nicht allein ist. Denn Sport allein macht nicht glücklich. Aber der Zusammenhalt in der Gemeinschaft und die Freude am Erlebten, machen es aus.
Kennst du das auch, wenn du dieses berauschende Gefühl wiederholen möchtest? Und da wollen wir ansetzen, diese einmaligen Erlebnisse auszubauen und neue Erinnerungen zu schaffen. Und das geht nur mit viel Leidenschaft. Hast du mal jemanden motiviert, der zu nichts mehr Lust hat? Mit Druck wird es nicht funktionieren. Hast du einmal die leuchtenden Augen eines Kindes gesehen, wenn etwas unvorstellbar Schönes geschehen ist? Oder die Freude eines blinden Menschen auf dem Beifahrersitz eine Doppelsitzer Karts? Einfach unbezahlbar. Das Wichtigste dabei ist, immer auf Augenhöhe zu sein und am Puls zu bleiben. Kurzum: Alle Mitglieder immer einzubinden, alle Handlungen offen legen und sich immer wieder zu hinterfragen: Was hat mir gut gefallen, was ist schlecht gelaufen und was wünsche ich mir für die Zukunft? Denn gerade dem Bauchgefühl und dem Bauchschmerzen sollte man sich immer widmen.
Niemand möchte stundenlang diskutieren. Wenn man aber beim Stammtisch oder im kleinen entspannten Rahmen unter Freunden Dinge anspricht, kann man sich immer alles sagen. Nahbar sein und jedem zu einem Teil von etwas Großem zu machen. Denn ohne die Basis geht es nicht. Und für wen macht man es, wenn nicht für die Menschen im Verein? Und dabei kann auch der schnelle Austausch per WhatsApp hilfreich sein, weil man gerade eine Idee hat. In Vereinen ist das Ehrenamt nicht gesegnet und die Bereitschaft etwas zu tun, wird immer weniger. Hast du schon mal versucht jemanden aufzuhalten, der seine Leidenschaft mit voller Energie nachgeht? Wirst du nicht schaffen. Warum sollte man das auch tun? Gerade dieses Feuer gilt es weiter zu entflammen und andere mit dieser Energie anzustecken, um Dinge zu bewegen.
Nur mit dem Sport allein werden wir die Leidenschaft nicht am Leben halten. Dann trifft man sich einmal im Monat, vielleicht auch öfter und das war es dann. Und was macht es dann aus? Das Treffen unter Gleichgesinnten, Freunde treffen und viel Spaß zu haben. Womit auch immer. Und hier setzen wir an. Alle freuen sich immer auf den Sommerausflug oder die Weihnachtsfeier. Die Idee ist, diese einmaligen Erlebnisse zu wiederholen. Und das Besondere dabei: Die Familien kommen mit. So öffnet sich der Kreis und alle dürfen dabei sein. Egal ob groß oder klein. Jung, alt, mit oder ohne Handicap. Und so begeben wir uns mit allen auf eine große Reise. Vom Zooausflug bis hin zum barrierefreien Urlaub. Nichts ist unmöglich.
Eigentlich muss man nur die gedanklichen Hürden aufweichen, die Sinne dafür schärfen, was alles möglich ist. Und dann geht es los. Warum sollte ein Traum ein Traum bleiben? Leben wir unsere Träume und suchen Neue. Oftmals ist es nur ein angehen. Und wenn man dafür jemanden hat, der einen unterstützt. Perfekt !!
Im ersten Schritt haben wir nach der Gründung versucht lauffähig zu werden. Was unter Corona eine besondere Herausforderung war. Wir haben die Ruhepause genutzt und 4 Karts zu kaufen auf Handbetrieb umzubauen und durch einen Doppelsitzer ergänzt. Zusätzlich wird die Kartflotte um Fußkarts von Kart o Mania ergänzt, um eine gute Mischung zu haben. Denn so können alle miteinander fahren. Ob groß oder klein, mit oder Handicap. Hier darf jeder gegen jeden antreten. Und in welcher Sportart ist das sonst möglich? Uns geht es bewusst nicht um einen Liga Betrieb, wo Einzelne runterfallen können.
Lasst uns gemeinsam die Welt erobern. Es gibt nur vereinzelt Kartbahnen, die maximal ein Handicap Kart haben. Wir wollen uns mit unserem Zirkus quer durch die Republik bewegen und mobil werden. Besuche in Krankenhäusern zum Beispiel in Boberg, Werkstätten, auf Sommerfesten, beim Handicapfest in Braunschweig oder wir kommen zu dir und legen dir unseren Traum zu Füßen. Die Idee ist, zum Beispiel Firmen als Paten zu gewinnen. Als Paten für ein Kart, wo das Kart dann individuell gestaltet wird. Jedes Kart ein Unikat. Es geht darum alle miteinzubinden. – Vielleicht unternehmen wir ja bald gemeinsam Ausflüge und schaffen Erlebnisse? Werde ein Teil von uns!
>>> mehr zum Kartsport beim DRS: www.rollstuhlsport.de/kart
Titelfoto – noch vor Corona aufgenommen: © Sport Club ohne Grenzen – Symbolfoto „Freude am Kartfahren“: MSL Fotographie