Maik Szarszewski auf gutem siebtem Rang
Die dritte Paralympics-Teilnahme begann mit Platz 29 in der Qualifikation denkbar schlecht für den einzigen deutschen Para Bogenschützen Maik Szarszewski. Doch in der Elimination Round zeigte er sich wiedererstarkt, musste sich nur dem späteren Bronzemedaillengewinner geschlagen geben und belegte einen guten siebten Platz.
„Das hat den an der Ehre gekratzt“, sagte Bundestrainer Mathias Nagel über die schwache Qualifikation Szarszewskis, als dieser nur Rang 29 von 31 belegt hatte: „Aber Maik ist ein echter Kämpfer und ich bin echt zufrieden jetzt.“
Was war passiert? In der KO-Runde wurde dem 49-Jährigen vom SC Vöhringen und BSC Laupheim direkt ein schwerer Gegner zugelost: Hanreuchai Netsiri aus Thailand, Rio-Silbermedaillengewinner, Weltmeister von 2019 und Vierter in der Qualifikation. „Entweder kämpfe ich mich durch oder scheide in der ersten Runde aus“, hatte er unmittelbar nach der Quali gesagt – und Ersteres wurde wahr. Obwohl der Thailänder in der Quali 63 Ringe mehr geschossen hatte und den ersten Satz 24:21 gewinnen konnte, siegte Recurve-Bogenschütze Szarszewski mit drei Satzgewinnen in Folge.
„Die Quali habe ich die ganze Woche nicht verdaut, eigentlich bis jetzt noch nicht. Es geht mir immer noch durch den Kopf, was da passiert ist. Es ist halt viel einfacher, wenn man gut schießt, damit man eine bessere Ausgangsposition hat. Aber ich habe mich gut gefangen nach der Quali und nachdem ich den Thailänder besiegt habe – was ich nicht gedacht hätte – war er schon sehr angefressen“, sagte Szarszewski über seinen Sieg gegen den favorisierten Thailänder, der seinen Bogen danach in die Ecke donnerte.
Am Abend bekam es Szarszewski dann im Achtelfinale mit dem Slowenen Dejan Fabcic zu tun, hier siegte er bei einsetzender Dunkelheit und Regen deutlich 6:0 – und war somit im Viertelfinale, wie schon 2016 in Rio, als er am Ende Fünfter wurde.
Doch gegen den Inder Harvinder Singh reichte es beim 2:6 nicht fürs Weiterkommen: „Der wäre machbar gewesen, aber da war der Wurm drin. Das zieht sich wie ein roter Faden, seit ich in Tokio bin. Es ist nie so richtig flüssig gelaufen. Ich kann wesentlich besser schießen als heute.“
So wurde es am Ende Rang sieben für den Vize-Team-Europameister von 2014, der 2016 und 2018 auch EM-Bronze gewinnen konnte. „Die anderen sind alles Profis, ich bin Hobbyschütze“, sagte Szarszewski, der jeden Tag nach der Arbeit mehrere Stunden auf der Anlage verbringt: „Jetzt werde ich aufhören. Das muss mir erstmal einer nachmachen, nach der Quali so zurückzukommen und generell auch, drei Mal zu den Paralympics zu fahren, weil das in unserer Sportart ja nicht so einfach ist, sich zu qualifizieren. Ich habe es meinen Zweiflern noch mal gezeigt.“
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Textquelle: DBS / veröffentlicht auf DBS-NPC.de
Alle Fotos: © Joachim Sielski