Sechs Medaillensätze in sechs Rennen

Die alpinen Para Skifahrerinnen sind nach den medaillenträchtigen Spielen von Peking auch zum Auftakt der nach-paralympischen Saison in guter Form. Bei den ersten beiden Weltcup-Stationen im schweizerischen St. Moritz und im österreichischen Steinach am Brenner gab es sechs komplette Medaillensätze für Anna-Lena Forster, Anna-Maria Rieder und Andrea Rothfuss.

„Die Ergebnisse sprechen für sich, die Mädels sind gut dabei“, fasst Bundestrainer Justus Wolf die beiden Weltcup-Stationen in St. Moritz und Steinach am Brenner zusammen. Bereits am ersten Wochenende hat Paralympics-Siegerin Anna-Lena Forster im Riesenslalom und drei Slalom-Rennen triumphiert, in Österreich gewann die Monoskifahrerin zudem beide Super-G-Rennen.

In der stehenden Klasse lieferten sich Anna-Maria Rieder und Andrea Rothfuss jeweils ein teaminternes Duell um Rang zwei – hinter der Schwedin Ebba Årsjö. Im ersten Rennen – dem Riesenslalom – hatte Rothfuss die Nase vorn, danach raste immer Rieder auf den Silberplatz. Somit fuhr Forster mit sechs Weltcup-Siegen im Gepäck zurück, für Rieder gab es fünf Silber- und eine Bronzemedaille, für Rothfuss ein Mal Silber und fünf Mal Bronze.

Für Rieder, die von Rennen zu Rennen näher an die schwedische Überfliegerin herankam, deutete sich sogar noch eine Überraschung an – doch dann machte das Wetter in Steinach am Brenner nicht mit. Auf Platz eins liegend sollte Rieder am dritten Renntag in Österreich in den zweiten Riesenslalom-Lauf gehen, doch wegen starken Nebels wurde erst der zweite Durchgang und dann auch der insgesamt vierte und finale Renntag abgesagt. „Das war ein bisschen ärgerlich“, haderte Bundestrainer Justus Wolf: „Sie hat geführt und das wäre spannend geworden. Aber man hat wegen des Nebels einfach kein einziges Tor mehr gesehen.“ Luisa Grube, die als einzige im aktuellen deutschen Team nicht bei den Paralympics dabei war, fuhr im Slalom von St. Moritz zwei Mal auf Rang vier mit ihrem Guide Jeremias Wilke.

„In die richtige Richtung“ zeigt die Entwicklung bei den beiden einbeinigen Skifahrern Christoph „Grisu“ Glötzner und Leander Kress, wie es Wolf ausdrückt. Glötzner durfte sich als beste Platzierung im Slalom über einen achten Rang und zwei Top-Ten-Platzierungen freuen, im Riesenslalom sprang für ihn Rang zehn raus. Kress schaffte es im Slalom von St. Moritz als beste Platzierung auf Rang zwölf. In den Super-G-Rennen in Steinach am Brenner landeten beide je einmal in den Top 20. „Bei den stehenden Männern ist die Konkurrenz enorm“, erklärt Wolf, der sich für die Weltmeisterschaft vom 18. bis 29. Januar im spanischen Espot aber vor allem bei den Frauen noch dichtere Startfelder erhofft.

Paralympics-Siegerin Forster zieht ein positives Fazit nach dem doppelten Weltcup-Auftakt: „Ich denke wir sind als Team nach einer sehr intensiven und anstrengenden letzten Saison wieder gut in den Wettkampfmodus gekommen und haben jetzt nochmal zwei Trainingslager Zeit, um an den ein oder anderen Stellschrauben zu drehen.“

Zwischen den Jahren wird sich das Deutsche Para Skiteam alpin in Südtirol in Sulden am Ortler treffen. Den ersten Weltcup des neuen Jahres im schweizerischen Veysonnaz lässt das Team dann für „fünf bis sechs gute Trainingstage“ Anfang Januar aus, weil sie sich wie viele Nationen kurz vor der WM schon auf den Saisonhöhepunkt fokussieren wollen. Am 15. Januar ist dann die Anreise nach Spanien geplant und Wolf hofft, „dass wir dort gut mitmischen können. Die Piste ist etwas steiler als in Steinach, das sollte uns liegen.“

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Text: Nico Feißt / DBS
Foto: © DBS