Topfavorit Niederlande eine Nummer zu groß

Die deutsche Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Damen hat ihr letztes Gruppenspiel gegen den Topfavoriten auf Gold erwartungsgemäß verloren. In der Arena Bercy von Paris musste sich Deutschland den Niederlanden am Ende mit 48:68 (12:17/19:34/31:50) geschlagen geben, bot dem Kontrahenten jedoch streckenweise deutlich Paroli. Im Viertelfinale kommt es nun zum Duell mit Ex-Weltmeister Kanada.

Die Niederlande erwischte mit 8:2 (4.) den besseren Start, während die deutsche Auswahl in der Folge nach einer ersten frühen Auszeit dem Favoriten deutlich mehr Paroli bot. Beim 10:13-Anschluss (7.) war dann Bondscoach Gertjan van der Linden selbst zu einer Auszeit gezwungen, der das Oranje-Team wiederum zu einem Zwischenspurt im zweiten Viertel animierte. In diesem verlor Deutschland etwas den Faden und geriet nach zahlreichen Ballverlusten von 16:19 (11.) ausgehend in einen 18:30-Rückstand (18.), den die Niederlande vor allem ihren beiden dominierenden Centerspielerinnen Mariska Beijer und Bo Kramer zu verdanken hatte. Auf der deutschen Seite zeigten dagegen Anne Patzwald und erneut Mareike Miller eine sehr ansprechende Partie. Beide zogen nach dem Seitenwechsel ihr Team mit, das im dritten Viertel nahezu auf Augenhöhe mit dem großen Goldfavoriten agierte. Im Schlussviertel, als die Entscheidung zugunsten der Goldmedaillengewinnerinnen von Tokio 2021 gefallen war, bekamen dann auf beiden Seiten zahlreiche Spielerinnen ihre verdienten Einsatzzeiten.

Auf die deutschen Damen steht nun am Mittwoch das mit Spannung erwartete paralympische Viertelfinale auf dem Programm. Ob es für das DBS-Team danach in Richtung Medaillen geht, wird die Partie gegen Ex-Weltmeister Kanada zeigen, während die favorisierten Niederländerinnen in ihrem Duell auf Spanien treffen.

Bundestrainer Dirk Passiwan: „Wir haben über 35 Minuten ein gutes Spiel gegen das zurzeit absolute Topteam gezeigt, damit dürfen wir zufrieden sein. Nur kurz im zweiten Viertel haben wir den Lauf der Niederländerinnen nicht schnell genug gestoppt bekommen. Jetzt heißt es, sich auf Kanada vorzubereiten und mit unserer Verteidigung deren Offensive in den Griff zu bekommen. Es ist unser erstes Endspiel in diesem Turnier.“

Deutschland: Mareike Miller (17, Doneck Dolphins Trier), Svenja Mayer (8, RSV Bayreuth), Anne Partwald (6, Briantea ´84 Cantu), Catharina Weiß (5, UCAM Murcia BSR), Lisa Bergenthal (4, Köln 99ers), Nathalie Passiwan (4, Doneck Dolphins Trier), Maya Lindholm (2, BG Baskets Hamburg), Lilly Sellak (2, RSV Bayreuth), Vanessa Erskine (Hannover United), Amanda Fanariotis (RSKV Tübingen), Marie Kier (RSB Thuringia Bulls), Svenja Erni (n.e., Doneck Dolphins Trier).

Niederlande: Mariska Beijer (19), Bo Kramer (19), Xena Wimmenhoeve (12), Julia van der Spronge (6), Cher Korver (4), Carina de Rooij (4), Ilse Arts (2, BBC Münsterland), Saskia Pronk (2), Lindsay Frelink, Sylvana van Hees (Doneck Dolphins Trier), Ylonne Post, Jitske Visser.

 

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Text: Andreas Joneck  DBS
Foto: © Steffie Wunderl / DBS