Deutsche Herren mit starkem Auftritt gegen Polen

Bei der Rollstuhlbasketball-Europameisterschaft in Sarajevo setzten die deutschen Herren in der Arena Hotel Hills ein erstes starkes Zeichen. Im ersten Vorrundenspiel der Gruppe A fegten die deutschen Korbjäger Auftaktgegner Polen förmlich aus der Halle und bescherten ihrem Coach Jan Haller bei seiner EM-Premiere als Bundestrainer gleich ein eindrucksvolles Erfolgserlebnis.

Beim deutlichen 95:59 (24:14, 47:32, 69:47)-Erfolg konnten die Polen nur am Anfang des ersten Viertels mithalten. Beide Teams fanden zunächst schnell ihren Rhythmus und konnten hochprozentig Punkten. Nach der 9:8-Führung durch einen Drei-Punkte-Wurf von Mateusz Filipski (4. Min.) setzte sich das deutsche Team mit einem 14:0-Lauf erstmals deutlich mit 22:9 (8.) ab. Allein Nico Dreimüller steuerte in dieser Phase zehn seiner insgesamt 16 Punkte bei, sehr zur Freude der angereisten deutschen Fans.

Dem hohen Tempo und der Spielfreude des deutschen Teams hatten die Polen auch im zweiten Viertel wenig entgegenzusetzen. Immer wieder lieferten Thomas Böhme und Matthias Güntner mit sehenswerten Kombinationen zuverlässig Punkte und schraubten den Vorsprung zwischenzeitlich auf 21 Punkte (47:26, 17), während auf der generischen Seite Krzysztof Kozaryna seine Farben mit sehenswerten Treffern im Spiel zu halten versuchte. Doch immer, wenn das Team um Spieltrainer Marcin Balcerowski den Abstand verkürzen konnte, fanden Thomas Böhme und seine Teamkollegen eine passende Antwort und stellten das Ergebnis zur Halbzeitpause auf 47:32.

Auf deutscher Seite blieb das Tempo auch in der zweiten Spielhälfte weiter sehr hoch. Immer wieder konnten Ballgewinne aus Turnover-Situationen oder nach einem erfolgreichen Defenserebound in Punkte umgemünzt werden. Alexander Budde und Aliaksandr Halouski setzten dabei im dritten Viertel die Akzente und sorgten zusammen mit Nico Dreimüller und Julian Lammering, der seinen ersten EM-Punkt erzielte, für einen beruhigenden 69:47-Zwischenstand.

Trainer Jan Haller gab zunehmend seinen Bankspielern mehr Spielanteile und so konnten sich auch die beiden Neulinge Alexander Keiser und Maximilian Lammering in die Scorerliste eintragen, während Budde weiter Punkte am Fließband lieferte. Am Ende setzte das deutsche Team mit einer geschlossenen Mannschaftsleitung und dem deutlichen 95:59 schon früh ein klares Signal Richtung Viertelfinale.

Gleich fünf deutsche Spieler punkteten am Ende zweistellig. Nico Dreimüller schrammte mit 16 Punkten und 9 Assists knapp am Double Double vorbei.

Auf polnischer Seite war Krzysztof Kozaryna mit 17 Punkten Topscorer seines Teams.

Aus Sicht von Bundestrainer Jan Haller »ein gelungener Auftakt gegen eine polnische Mannschaft, die durchaus offensive Qualitäten hat.« Dem Team sei es gelungen, defensiv eine Antwort darauf zu finden. »Vor allem offensiv haben wir schon viele gute Dinge in unserem Spiel gehabt. Die Transition Offense hat funktioniert, die Lösungen, die wir im Setplay gefunden haben waren gut«, sagte Haller und ergänzt: »Dass wir den jungen Spielern gute Minuten geben konnten, freut mich sehr und dass wir gleich alle zwölf Spieler im Turnier haben. Jetzt genießen wir den Erfolg kurz und dann startet auch direkt heute Abend die Vorbereitung auf das Spiel morgen gegen den Gastgeber.«

»Wir haben sehr fokussiert gespielt und die Vorgaben von Jan und dem Trainerteam gut umgesetzt«, zieht Thomas Böhme ebenfalls eine positive Bilanz. »Auf dieser Leistung können wir aufbauen und den nächsten Schritt gehen.«

Deutschland spielt gegen den Gastgeber – Polen erwartet Spanien

Nach dem gelungenen Einstand trifft die deutsche Mannschaft am Samstag (11.10., 16.30 Uhr) auf Gastgeber Bosnien und Herzegowina, der das Eröffnungsspiel gegen Polen mit 67:89 verloren hat.

Polens nächster Gegner heißt am Samstag (11.10., 19.00 Uhr) Österreich, die zum Auftakt gegen Spanien mit 41:84 das Nachsehen hatte.

Deutschland
Alexander Budde (20 Punkte, Hannover United), Aliaksandr Halouski (19/1 Dreier, RSB Thuringia Bulls), Nico Dreimüller (16, Rhine River Rhinos), Thomas Böhme (15/2 Dreier, RSV Lahn-Dill), Matthias Güntner (10, RSV Lahn-Dill), Tobias Hell (4, Hannover United), Maximilian Lammering (4, BBC Münsterland), Julian Lammering (3, RSV Lahn-Dill), Lukas Gloßner (2, RSB Thuringia Bulls), Thomas Reier (2, RBC Köln 99ers), Jens-Eike Albrecht (RSB Thuringia Bulls), Alexander Keiser (Köln 99ers).

Polen
Krzysztof Grzegorz Kozaryna (17 Punkte), Mateusz Filipski (13, 3 Dreier), Dominik Mosler (10), Andrzej Macek (6), Krzysztof Bandura (4), Marcin Balcerowski (4), Marek Wesolowski (3), Piotr Darnikowski (2), Adrian Jankowski, Adrian Labedzki, Filip Jablonski, Mateusz Stan.

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>>> EM-Infos: www.iwbf.org/events/2025-iwbf-european-championships

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Text: Rollstuhlbasketball.de
Foto: Steffie Wunderl