Mit der Lokalmatadorin beim ersten Heim-Weltcup
Justus Wolf ist dieser Tage bester Laune, was den Heim-Weltcup kommende Woche am Feldberg betrifft. „Es läuft und sieht gut aus“, sagt der Para Ski alpin-Bundestrainer: „Es wäre sehr cool, wenn das alles hinhaut.“ Erstmals in der Geschichte wird ein Weltcup in der Sportart Para Ski alpin in Deutschland stattfinden – und dann vom 21. bis 23. Januar mit dem Feldberg noch unweit von Freiburg entfernt, dem Ort, an dem Deutschlands beste Monoskifahrerin wohnt.
Anna-Lena Forster musste beim jüngsten Weltcup in St. Moritz noch passen. Eine Gehirnerschütterung nach einem Trainingssturz beschäftigte sie eine ganze Woche. Doch für ihr Heimrennen hat sie grünes Licht gegeben und freut sich, vor bekannten Gesichtern zu fahren – der Eintritt zu den drei Slalom-Rennen von Dienstag bis Donnerstag, die jeweils um 10 Uhr beginnen, ist schließlich frei (zum Interview mit Anna-Lena Forster).
„Schade, dass sie in St. Moritz ausgefallen ist“, sagt Bundestrainer Wolf: „Das kann mit Blick auf den Gesamtweltcup schon schmerzen. Aber jetzt hoffen wir, dass sie für den Feldberg fit ist, weil sie die beste Slalomfahrerin ist.“ Aber auch Forsters Teamkollegin Anna-Maria Rieder und ihre Teamkollegen Christoph Glötzner, Leon Gensert und Alexander Rauen mit Guide Jeremias Wilke kommen immer besser in Fahrt. Rieder schaffte es in der Schweiz im Riesenslalom sogar aufs Podium und ist im Slalom immer noch etwas stärker einzuschätzen. Glötzner, genannt „Grisu“, zeigte sich im Riesenslalom mit der fünftschnellsten Laufzeit im zweiten Durchgang am ersten Tag ebenfalls ansprechend. Leon Gensert macht Fortschritte und auch Alexander Rauen drehe sich in die richtige Richtung, wie Wolf bestätigt: „Grisu hat es im vergangenen Jahr schon mal aufs Slalom-Podest geschafft, vielleicht gelingt ihm das ja auch beim Heim-Weltcup.“
Wolf: „Der Heim-Weltcup bringt uns hoffentlich Präsenz und schafft Synergieeffekte.“
Die Idee, einen Heim-Weltcup auszutragen, hatte Wolf schon länger, fand aber keinen Ausrichter – bis er durch Veronika Fus, Sportwartin im Schwarzwälder Skiverband, vom Interesse des Feldbergs hörte und einfach mal vorbeifuhr. „Ich bin enorm dankbar, dass meine Initiative vom Feldberg aufgenommen wurde. Für mich als Baden-Württemberger ist der Heim-Weltcup noch besonderer“, sagt Wolf, der gemeinsam mit dem Team der Feldbergbahnen um Geschäftsführer Julian Probst und dem Skiverband Schwarzwald um Fus im Sommer viel Arbeit hatte: „Der Heim-Weltcup bringt uns hoffentlich eine gewisse Präsenz und schafft auch Synergieeffekte.“
Der FIS-Hang, auf dem die Slalom-Wettbewerbe stattfinden, wurde im unteren Teil schon lange nicht mehr für Rennen genutzt, doch die Feldbergbahnen präparierten diesen mit Kunstschnee, sodass das Event auch in einer nicht unbedingt schneesicheren Region stattfinden können sollte. „Und es freut mich auch, dass der Hang nicht nur von uns, sondern auch für andere Events und inklusive Trainingsgruppen genutzt wird, sodass eine gewisse Nachhaltigkeit entsteht, was für die Zukunft ein Vorbild sein kann.“
Und während drei seiner fünf Athletinnen und Athleten am Donnerstag und Samstag im italienischen Bardonecchia noch bei den FISU University World Games starten, ist Bundestrainer Wolf schon ganz im Schwarzwald-Modus. Einiges müsse noch organisiert werden, 16 Nationen hätten sich gemeldet, nur die USA, Kanada und China werden aus verschiedenen Gründen nicht dabei sein.
Das ZDF übertragt an allen drei Renntagen mit einem Livestream auf sportstudio.de
Dafür ist den alpinen Ski-Assen die mediale Aufmerksamkeit sicher. Das ZDF zeigt an allen drei Renntagen auf sportstudio.de einen Livestream – mit Monoski-Weltmeister Georg Kreiter als Co-Kommentator. So sollten auch alle schon Vorfreude auf die Paralympics 2026 bekommen, die nicht selbst am Feldberg dabei sein können.
Hier geht’s zum Interview mit Lokalmatadorin Anna-Lena Forster.
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Text: Nico Feißt / DBS
Foto: Mika Volkmann / DBS