Para Tischtennis-Europameisterschaften im schwedischen Helsingborg
Für viele der Athletinnen und Athleten von Bundestrainer Volker Ziegler geht es bei den Para Tischtennis-Europameisterschaften im schwedischen Helsingborg um einiges: Der kontinentale Meister ist für die Paralympischen Spiele qualifiziert, mit einer guten Platzierung bei den Wettkämpfen vom 16. bis 21. September sammelt man wichtige Weltranglistenpunkte im Qualifikationsprozess.
Gerade in der Wettkampfklasse 3 ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der direkte Platz für Tokio nach Deutschland geht – immerhin sind mit Thomas Schmidberger und Thomas Brüchle zwei Deutsche unter den Top fünf der Welt sowie mit Jan Gürtler ein weiterer unter den Top 20. Bei der EM 2015, im Vorfeld der Paralympischen Spiele von Rio, gelang Thomas Brüchle der Coup, sich gegen seinen als Favorit gehandelten Teamkollegen Schmidberger durchzusetzen. Auch 2011 beendete Brüchle Schmidbergers Hoffnungen im Halbfinale der EM – kurioserweise die einzigen beiden Niederlagen, die er Schmidberger auf internationalem Parkett zufügen konnte. Umso motivierter wird dieser nun sein, seiner Setzung in Helsingborg gerecht zu werden und sich den Titel sowie den Startplatz für Tokio zu schnappen.
Hoffnungen auf das direkte Ticket zu den Paralympics kann sich auch Valentin Baus machen. Der Bochumer ist in der WK 5 hinter Tommy Urhaug aus Norwegen ebenso an Position zwei gesetzt wie wie Sandra Mikolaschek, die bei den Damen der WK 4 aus Europa nur Borislava Peric-Rankovic (SRB) in der aktuellen Weltrangliste vor sich hat. Auch Stephanie Grebe (WK 6) ist einiges zuzutrauen – die aktuelle Nummer vier der Welt ist in Topform und will die vor ihr platzierten Russinnen und die Weltranglisten-Erste Lytovchenko (Ukraine) angreifen.
In der WK 8 der Damen ist Juliane Wolf hinter der Französin Kamkasomphou und der Norwegerin Dahlen auf Position drei gesetzt und will somit bei der Medaillenvergabe gleichermaßen ein gutes Wörtchen mitreden. Auch weiteren Spielerinnen und Spielern des 23-köpfigen Aufgebots von Ziegler ist zuzutrauen, in Helsingborg zu überzeugen. Zudem werden nicht nur Medaillen in den Einzelwettbewerben vergeben, sondern auch in den Teamwettkämpfen – und hier hat die Abordnung von Team Deutschland Paralympics ebenso einige heiße Eisen im Feuer.
Die Vorbereitung lief nach Plan und der letzte Lehrgang im Vorfeld der EM in Bad Blankenburg war laut Volker Ziegler sehr zielführend. Das Team des Bundestrainers ist gut in Form und heiß darauf loszulegen. Nach der Auslosung am Sonntag starten die Einzelwettbewerbe dann am Montag.
Das deutsche EM-Aufgebot:
Janina Sommer (WK1), Lisa Hentig (WK 4), Sandra Mikolaschek (WK 4), Stephanie Grebe (WK 6), Bente Harenberg (WK 7), Corinna Hochdörfer (WK 7), Juliane Wolf (WK 8), Lena Kramm (WK 9 ), Marlene Reeg (WK 10), Thomas Brüchle (WK 3), Jan Gürtler (WK 3), Thomas Schmidberger (WK 3), Valentin Baus (WK 5), Jörg Didion (WK 5), Tim Laue (WK 6), Benedikt Müller (WK 6), Thomas Rau (WK 6), Jochen Wollmert (WK 7), Joshua Wagner (WK 8), Yannik Rüddenklau (WK 9), Florian Hartig (WK 11), Dirk Hartmann (WK 11), Maximilian Kröber (WK 11).
>>> mehr auf der Webseite des internationalen Verbands:
www.ittf.com/tournament/5090/European-Para-Championships-2019/
>>> zum deutschen Tischtennisteam:
www.teamdeutschland-paralympics.de/de/sportarten/detail/s_action/show/s_sports/tischtennis.html
>>> zum Tischtennissport beim DRS:
www.rollstuhlsport.de/tischtennis
© Text: Sonja Scholten