Souverän meisterte die deutsche Rollstuhlcurling-Nationalmannschaft die Gruppenphase, holte sechs Siege in sieben Spielen – doch im entscheidenden Duell unterlag Deutschland gegen Schweden, verpasste den Einzug ins Halbfinale der B-Weltmeisterschaft und damit auch den Wiederaufstieg in die A-Gruppe. So blieb am Ende des Turniers im finnischen Lohja nur der sechste Platz.

„Alles ist möglich und nichts ist unmöglich“ – so lautete vorab das Motto. Und das deutsche Quintett überzeugte über weite Strecken der WM mit starken und fokussierten Leistungen und verließ in der Vorrunde fast immer als Sieger das Eis. Nur gegen den späteren Dritten Slowenien kassierte das Team von Bundestrainer Helmar Erlewein im zweiten Gruppenspiel eine Niederlage. Es folgten fünf Siege in Serie, darunter auch ein fulminantes 12:0 gegen die USA, die im März ebenso wie das deutsche Team den Abstieg hinnehmen musste.

Die Mannschaft um Skip Christiane Putzich hatte viel Selbstvertrauen getankt – eigentlich. Denn im Qualifikationsspiel um den Einzug ins Halbfinale unterlag Deutschland deutlich mit 2:8 gegen Schweden – vorbei war der Traum vom Wiederaufstieg. Während bei den Schweden nahezu alles klappte, gelang dem deutschen Team nur wenig. „Die Enttäuschung war groß, wir waren knapp davor, unser Ziel zu erreichen. Die Vorrunde lief hervorragend, besser als erwartet“, sagte Bundestrainer Erlewein. „Schweden war sehr stark und wir haben nicht zu unserem Spiel gefunden. Natürlich war es auch eine andere Drucksituation, da wir wussten, dass wir dieses Spiel nicht verlieren dürfen.“

Während Schweden ins Finale einzog und dort B-Weltmeister Kanada gratulieren durfte, ging es für die deutschen Rollstuhlcurler nur noch um den fünften Platz. Letztlich ein Spiel ohne Wert, in dem sich Italien klar mit 9:2 durchsetzte. „Wir müssen weiter hart arbeiten und die nächsten Schritte einleiten, um auch in den entscheidenden Spielen unsere Stärke aufs Eis zu bringen und uns weiter zu verbessern. Auf die vielen guten Leistungen in der Vorrunde können wir aber aufbauen“, erklärte Erlewein. Die nächste B-WM findet im Oktober 2020 statt. Dann sollte der Aufstieg in die A-Gruppe gelingen, damit sich das Team nach der Teilnahme an den Paralympics in PyeongChang die Chance wahrt, sich auch für die Spiele in Peking 2022 zu qualifizieren.

 
Text: DBS

Foto: © Ralf Kuckuck / DBS-Archiv