Der DRS zeichnet seine drei besten „Neu-Entdecker“ aus

 

Unter dem Motto unserer Jahresaktion 2019 “Entdecke Neues im Verein“, mit  der der DRS  besonderes Engagement seiner Mitgliedsvereine in den Fokus stellen und belohnen möchte, ging bis zum Jahresende eine Vielzahl von Bewerbungen zahlreicher DRS-Vereine bei uns ein, die mit neuen Ideen und kontinuierlichem Engagement den Rollstuhlsport innerhalb Ihrer Vereine vorantreiben oder „altes“ neu in Ihrem Verein entdecken und weiterentwickeln. Aus allen Einsendungen hat der DRS-Vorstand nun die drei besten „Neu-Entdecker“ gekürt.

Die besten „Neu-Entdecker“ sind:

1. Platz
(1000 € Preisgeld):
MTV Stuttgart 1843 e. V. (Wheelers) – „Wheelsoccer-Cup“ und andere inklusive Rolli-Sportarten


Im Jahr 2015 wurde die Abteilung Wheelers des MTV Stuttgart wieder aktiviert, um allen sportbegeisterten kleinen Rollifahrern, ihren Geschwistern und Freunden aus dem Großraum Stuttgart die Möglichkeit zu geben, aktiv im Verein Sport zu treiben. Durch die Bereitstellung von Aktiv- und Sportrollstühlen wird Inklusion bei den Wheelers auch in die andere Richtung umgesetzt, so dass interessierte Fußgänger (z.B. Freunde und Geschwister) ebenfalls für die verschiedenen Rollstuhlsportarten begeistert werden können.
2016 hat erstmals eine Mannschaft der Wheelers am Wheelsoccer-Turnier in Berlin teilgenommen. Aufgrund der großen Begeisterung aller Teilnehmer*innen organisierten die Wheelers 2018, pünktlich zum 175. Jubiläum des Vereins, ein eigenes Turnier für den süddeutschen Raum, welches auf großes Interesse aller teilnehmenden Mannschaften stieß, so dass im November 2019 die zweite Auflage des Wheelsoccer-Cups mit großem Erfolg stattfand.

2. Platz (500 € Preisgeld):
RSG Koblenz e. V. – Neue inklusive Dart-Abteilung


Im März 2019 hat der Traditionsverein der Rollstuhlsportgemeinschaft Koblenz eine „inklusive“ Dart-Abteilung ins Leben gerufen, die seither zehn aktive Mitglieder zum gemeinsamen Dart-Sport zusammenbringt.
Der größte Teil des öffentlichen Dartgeschehens findet in Kneipen statt. Gelegentlich findet man Dartvereine, die auch einen Rollstuhlfahrer mitspielen lassen. Aber: Der Rolli-Darter ist dabei permanent auf Hilfe angewiesen, da er zwar auf die Scheibe in einer Höhe von 1,73 m werfen, aber seine Dartpfeile nicht mehr selbst zurückholen kann.
Vor einigen Jahren wurde in Australien eine Option entwickelt, die Rollstuhlfahrern eine völlig autarke Teilnahme am Dart ermöglicht. Analog der Standardhöhe eines Dartboards für stehende Spieler wurde für den Rolli-Darter eine Scheibenhöhe von 1,37 m ermittelt. Dieses Maß ermöglicht dem Spieler im Rollstuhl unabhängig von einem Helfer zu trainieren. Voraussetzung ist lediglich eine uneingeschränkte Oberkörpermotorik. Mit zwei unterschiedlich hoch aufgestellten Dart-Scheiben können so auch inklusive Turniere mit stehenden und sitzenden Sportler*innen durchgeführt werden.
Die Dartgruppe der RSG Koblenz ein sehr gutes Beispiel dafür, dass eine „eigentliche Einzelsportart“ zum Einen in einer Gruppe, zum Anderen auch im Sinne der Inklusion ausgeübt werden kann.

3. Platz (300 € Preisgeld):
Inklusion im Sport e. V. – gemeinsamer Sport für Menschen mit und ohne Behinderung



Der Verein Inklusion im Sport e. V. wurde 2018 gegründet und hat sich der Inklusion im und durch Sport verschrieben. Der Trainingsbetrieb wird im barrierefreien Sportpark des TSV 1846 Mannheim e.V. durchgeführt. wo bis zur Vereinsgründung kein gemeinsamer Sport für Menschen mit und ohne Behinderung stattfand.
Mittlerweile spielen drei Rollstuhlfahrer in der gemeinsamen Trainingsgruppe Rollstuhl-Tischtennis,  zwei Rollstuhlfahrer konnten wir für das inklusive Badminton gewonnen werden, und auch die generationsübergreifende Bocciagruppe erfreut sich wachsender Beliebtheit. Auch am gemeinsamen Rollstuhltraining nehmen neben behinderten auch interessierte nichtbehinderte Menschen teil.
Darüber hinaus unterstützt und berät der Verein regionale Einrichtungen zum Thema Inklusion und Integration in und durch Sport und trägt damit aktiv dazu bei, diese Themen in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu tragen.

Inklusion als Chance für ein neues Miteinander im Vereinssport

In Zeiten der Inklusion wird spürbar wie wichtig und fruchtbar das gemeinsame Sporttreiben ist. Weg von der Trennung zwischen Behinderten- und Nichtbehindertensport und hin zum Miteinander im Sport. Viele Vereine kooperieren miteinander und entdecken dadurch Neues im Verein. Unsere Rollstuhlsportvereine nehmen hier eine wichtige Aufgabe wahr, in dem Sie die Barrieren im Kopf abbauen und mit Ihrem Knowhow in der praktischen Umsetzung das gemeinsame Neue erlebbar machen.

Wir gratulieren den Preisträgern herzlich und danken allen Vereinen, die sich an unserer Jahresaktion 2019 beteiligt haben und durch Ihre Ideen fortlaufend dazu beitragen, die Inklusion im Sport „ins Rollen zu bringen“!