Coronavirus verhindert Weltmeisterschaft im Para Biathlon
Weniger als 24 Stunden vor ihrem geplanten Start ist die Para Biathlon-Weltmeisterschaft 2020 in Östersund (Schweden) abgesagt worden. Die Verantwortlichen reagierten damit auf eine Anordnung der Behörden zur Eindämmung des Coronavirus im Land.
Mit dem Einzelrennen über die lange Distanz am Donnerstagnachmittag sollte für 104 Para Biathleten aus 14 Nationen eigentlich der Saisonhöhepunkt beginnen. Als die schwedische Regierung am Mittwochabend aber bekannt gab, auf Bitten der nationalen Gesundheitsbehörde alle Veranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern bis auf Weiteres abzusagen, sahen sich auch das nationale Organisationskomitee und das Internationale Paralympische Komitee zu einer Absage gezwungen, da inklusive Betreuern und freiwilligen Helfern mehr als 500 Menschen für die WM akkreditiert sind.
„Das ist für uns natürlich sehr unbefriedigend und enttäuschend“, sagte der Bundestrainer Ralf Rombach in einer ersten Stellungnahme, zumal sich das Betätigungsfeld der Akkreditierten auf einen Umkreis von mehr als einem Quadratkilometer verteilt. Rombach betonte aber: „Wir vertrauen den Experten und akzeptieren die Entscheidung vollumfänglich. Es gibt im Moment Wichtigeres als den Sport.“
Seine Schützlinge traf die Absage dennoch hart. „Es ist ein großer Schock für uns. Man kann es gar nicht richtig realisieren“, sagte Johanna Recktenwald vom Biathlon-Team Saarland stellvertretend für ihre Nationalmannschaftskolleginnen und -kollegen. Auch das Weltcup-Finale, das vom 17. bis 22. März ebenfalls in Östersund hatte stattfinden sollen, fällt aus.
Am Donnerstagvormittag erfolgte deshalb die Ehrung der Gesamtweltcupbesten im Para Ski nordisch. Martin Fleig vom Ring der Körperbehinderten Freiburg landete bei den Männern sitzend im Biathlon hinter dem Russen Ivan Golubkov als Zweiter auf dem Podium. Die insgesamt 14 deutschen Athletinnen und Athleten und ihre Trainer und Betreuer wollen nun am Freitag in die Heimat zurückkehren.
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