Annette Kummer erreicht auf Anhieb Platz 2 beim Weltcup in Szeged (HUN)

Gleich bei ihrem ersten internationalen Start schaffte Annette Kummer den Sprung aufs Podest. In der Startklasse Vl 3 erreichte die Cottbusserin den zweiten Platz beim gestrigen Auftakt des bis Samstag angesetzten Weltcups. Gegen die starke Ukrainerin Natalia Laguschenko, die schon vom Start weg in Führung ging, konnte die Sportlerin vom ESV RAW Cottbus noch nichts entgegensetzen. Annette Kummer trainiert seit zwei Jahren regelmäßig am Parakanu-Stützpunkt in Cottbus. Nach ihrem ersten Weltcup-Rennen sagte Annette Kummer: „Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl und konnte dann auch umsetzen, was ich mir vorgenommen hatte. Dass ich an Natalia (Lagutenko), die eine großartige Leistung zeigte, nicht heran komme, wurde mir im Laufe des Rennens klar. Aber ich arbeite daran!“ Bundestrainer Andre Brendel meinte: „Annette konnte ihre Leistungen aus dem Training gut umsetzen, und wir haben gesehen, was noch zu tun ist.“

Ein weiterer Newcomer im deutschen Team, der 16-jährige Felix Höfner vom SC DHfK Leipzig, überraschte wohl die meisten mit seinem furiosen Rennen im Vorlauf der Kl 3. Der junge Rollstuhlfahrer zeigte keinerlei Respekt vor den arrivierten schnellen Parakanuten in dieser Startklasse und fuhr auf Platz 4. Die Erholungsphase zwischen dem Vorlauf und dem Halbfinale war recht kurz, und reichte nicht aus, dass er nochmal so eine Leistung aufbieten konnte. In der gleichen Startklasse fuhr Tom Kierey, KC Borussia Berlin und Silbermedaillengewinner der Paralympics in Rio sicher ins Finale.

Für Ivo Kilian, Hallescher KC 54, reichte es in der Startklasse Kl 2 für das B-Finale. Nach Vorlauf und Halbfinale meinte der 44-jährige: „In den zwei Jahren ohne Wettkampf sind vor allem die jungen Sportler deutlich schneller geworden. Ich wusste, dass es hart werden würde, noch das Ticket für die Paralympics in Tokio zu holen.“

Felicia Laberer machte sich heute selbst das beste Geburtstagsgeschenk: Die 20-jährige vom SC Berlin-Grünau fuhr als Vorlauf-Dritte in der Kl 3 gleich in den Endlauf. Auch hier gab es bis zur Ziellinie hin ein enges Rennen bei heftigen Gegenwind. Durch die Endlauf-Teilnahme hat sich die junge Auszubildende alle Möglichkeiten auf das Erreichen eines Startplatzes für Tokio offen gehalten. Genau diese Erwartung hatte sie vor dem Weltcup geäußert.

In der Startklasse Kl 1 schaffte es Anas Al Khalifa vom SV Halle bei seinem ersten internationalen Rennen ins Halbfinale. Im Va´a der Startklasse Vl 2 kam er über den Vorlauf nicht hinaus, wobei er in dieser Bootsklasse erst seit März trainiert. Er und die Trainer Ogynana Duscheva und Andre Brendel hatten den Fokus im Training vorrangig auf das Kajak gelegt.

Als nächstes steht das Finale der Damen in der Vl 2 an. Katharina Bauernschmidt, WSV Niederrhein Duisburg, sieht diesen Wettkampf als weiteren Schritt im Trainingsaufbau hin zu den Paralympics. Ihre stärksten Gegnerinnen kommen aus Russland und Brasilien. Für sie ist das Erreichen der Zeitvorgabe des DBS das vorrangige Ziel, so Bundestrainer Andre Brendel.

Am Samstag folgen dann die Finalrennen der Damen in der Startklasse Kl 1 mit Edina Müller, KC Hamburg, in der Startklasse Kl 2 mit Anja Adler vom SV Halle und mit Felicia Laberer in der Startklasse Kl 3. Bei den Herren bestreitet Ivo Kilian das B-Finale in der Kl 2, und Tom Kierey das A-Finale in der Kl 3.

Das Resümee des Bundestrainers Andre Brendel fällt nach dem ersten Renntag so aus: „Der erste Tag lief gut. Der zweite Platz von Annette Kummer, und der Einzug in die Endläufe von Felicia Laberer und Tom Kierey sind hervorragend. Ivo Kilian konnte seine derzeitige Leistungsmöglichkeiten abrufen. Leider hat es trotzdem nur zum B-Finale gereicht.“

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>>> mehr auf der offiziellen Webseite: Szeged2021.com
>>> zum internationalen Kanuverband: CanoeICF.com
>>> zum nationalen Kanuverband: Kanu.de
>>> zum Kanusport beim DRS: Rollstuhlsport.de/Kanu

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Text + Fotos: © Christel Schlisio