„Aufstieg in die Riege der acht Top-Nationen weltweit“
WM-Ziele erreicht: Die deutsche Para Eishockey-Nationalmannschaft feiert bei den B-Weltmeisterschaften im schwedischen Östersund den vierten Sieg im vierten Spiel und steigt somit in den A-Pool auf. Die Teilnahme am Paralympics-Qualifikationsturnier hatte das deutsche Team bereits nach der letzten Partie perfekt gemacht. Gegen Favorit China geht es im abschließenden Match nun sogar um den Turniersieg. (Ergebnis-Nachtrag von Mittwochnachmittag: China gewann mit 10:2).
„Wir haben die deutsche Hymne lange Zeit nicht mehr viermal hintereinander gehört. Das tut einfach gut und pusht das gesamte Team“, sagt Bundestrainer Andreas Pokorny nach dem deutlichen 14:0-Sieg seiner Mannschaft gegen Polen: „Mit dem Aufstieg in den A-Pool und somit in die Riege der acht Top-Nationen weltweit haben wir etwas ganz Besonderes erreicht. Außerdem lebt durch die erreichte Teilnahme am Qualifikationsturnier der Traum von den Paralympics. Das ist unglaublich.“ Einen erheblichen Anteil am heutigen Triumph hatte Felix Schrader. Der 24-Jährige erzielte sieben Tore und führt nun sogar kurzfristig die Scorer-Tabelle des Turniers an (16 Punkte).
Durch den Erfolg gegen die polnische Mannschaft spielt das deutsche Team also zukünftig erstklassig. Ab der kommenden Saison 2022/23 geht es dadurch wieder gegen die besten Teams der Welt im A-Pool. Zudem nimmt das Team von Bundestrainer Pokorny im November am Paralympics-Qualifikationsturnier teil. Gegen die Mannschaften aus Norwegen, Italien und die Slowakei kämpfen die deutschen Para Eishockey-Spieler dann um den ersten Start bei Paralympischen Spielen seit 2006 im italienischen Turin. „Wenn wir mit demselben Spirit in das Turnier gehen, wie in dieses hier, dann ist auch dort alles möglich. Wir freuen uns darauf, um die Paralympics zu kämpfen“, sagt Pokorny.
Mit mannschaftlicher Geschlossenheit zum Erfolg
Aufgrund der erschwerten Bedingungen vor dem wichtigen Turnier, gab es im Vorfeld einige Fragezeichen bezüglich des eigenen Leistungsstands und dem der Konkurrenz. Die deutsche Para Eishockey-Nationalmannschaft überzeugte bei der B-WM im schwedischen Östersund jedoch von Beginn an und erstickte jegliche Zweifel an der eigenen Stärke im Keim. „Es hat jeder einzelne Spieler im Team voll mitgezogen. Wir sind als Gruppe zusammengewachsen und ernten jetzt die Früchte der ganzen Arbeit. Ich kann vor meinem Team nur den Hut ziehen“, sagt Pokorny. Nach einem Auftaktsieg gegen die im Vorfeld als ärgste Konkurrenten eingeschätzten Japaner (7:0) folgte ein 3:1-Erfolg gegen die Gastgeber aus Schweden. Der darauffolgende 13:1-Kantersieg gegen Finnland, ließ keine Zweifel mehr daran aufkommen, dass die deutsche Mannschaft ihr großes Ziel, den Aufstieg in den A-Pool und ein Ticket für das paralympische Qualifikationsturnier, unbedingt erreichen möchte. Mit dem deutlichen Sieg gegen Polen wurde das Ziel nun endgültig erfüllt. Im abschließenden Spiel geht es für das Team von Bundestrainer Pokorny, am Mittwoch um 13.30 Uhr, gegen die „übermächtigen“ Chinesen um den Turniersieg in Schweden.
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Text: Niklas Klütsch
Foto: © Karl Nilsson