Welle der Hilfsbereitschaft für ukrainische Geflüchtete in der Rollstuhlsport-Szene 

Im Gegensatz zu den schrecklichen Gräueltaten, die derzeit in der Ukraine geschehen, ist es ein kleiner Trost zu sehen, wie Fremde aus Nachbarländern und Freunde aus der Ferne den Menschen in der Ukraine in dieser Zeit helfen. Viele Hilfsorganisationen, gemeinnützige Einrichtungen und Privatpersonen haben hierzulande schnelle und unbürokratische Hilfsaktionen und Angebote auf die Beine gestellt.  

Auch in der nationalen und internationalen Rollstuhlsport-Szene haben die Angriffe auf die Ukraine eine große Welle der Solidarität und unmittelbaren Hilfe ausgelöst, um speziell geflüchteten Sportler*innen und Menschen mit Behinderung in dieser schweren Zeit zur Seite zu stehen.  

So gab es bereits diverse Sportvereine, die in Eigenregie Spenden sammelten und diese mit privaten Transportern zu Anlaufstellen für Geflüchtete in Polen befördert haben, wie z.B. die Rollstuhlbasketballer*innen der ING Skywheelers (zum Artikel). Auch die Rollstuhlrugby-Community in Deutschland wurde schnell aktiv: so kam in der letzten Woche ein weiterer bis unters Dach gefüllter Sprinter mit Sachspenden aus Deutschland in Warschau an. Initiiert von Rugby-Nationaltrainer Christoph Werner, der mit Unterstützung von Freunden und Partnern – vor allem von den Koblenz Speedos – jede Menge Material zusammengetragen hat, mit dem nun Ukraine-Geflüchtete versorgt werden können. “Wir haben zunächst alles zusammengesammelt, kistenweise. Anschließend haben wir Ordnung in das Chaos gebracht, dann ging es ans Verräumen in den Wagen. In dem war am Ende kein bisschen Platz mehr”, berichtet Werner. 

Unmittelbare Hilfe für ukrainische Rollstuhlsportler*innen gab es auch aus der deutschen Para-Boccia-Gemeinschaft, z.B. vom BS Berlin: so kamen bereits am 18. März durch die Unterstützung und Vermittlung des Berliner Landestrainers Peter Hornig zwei Mitglieder der ukrainischen Nationalmannschaft sicher aus der Ukraine über Polen in Berlin an. Hornig hatte vor Ankunft medizinische und hygienische Artikel sowie Verpflegung bereitstellen können. Zudem haben die Para Boccia-Landeskader-Athlet*innen großzügig Wohnraum in ihren barrierefreien Wohnungen zur Verfügung gestellt. „Wir sind eine große internationale Familie, die durch unsere Liebe zum Para Boccia verbunden ist“ so Hornig, “beim ersten gemeinsamen Training (siehe Titelfoto) wurde schnell klar: unsere gemeinsame Sprache ist Para Boccia. Das Training ließ ebenfalls einen kleinen Moment der Ruhe zu, in den sonst schweren Zeiten.” 

Auch weiterhin sind die Menschen aus der Ukraine auf Hilfe und Unterstützung angewiesen. Dringend benötigt werden bundesweit neben Unterkünften und medizinischen Gütern auch Hilfsmittel, z.B. Rollstühle. Da unter den Geflüchteten, die in Deutschland ankommen, auch viele zum Teil schwerst mehrfach behinderte Kinder sind, werden besonders Kinderrollstühle dringend benötigt!

Wenn Sie helfen können, wenden Sie sich gerne an uns, wir unterstützen gerne bei der weiteren Vermittlung.

Mehr Infos zu bundesweiten Hilfsorganisationen, Anlaufstellen und Kontakten hierzu finden Sie auch auf unserer Sonderseite: 

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Foto: Peter Hornig / BS Berlin