Kleines deutsches Team räumt 13 Medaillen ab

Bei den Montenegro Para Championships standen die sechs deutschen Starter*innen ganze zwölfmal auf dem Podium. Gold sicherte sich Thomas Brüchle im Einzel, ebenso wie Stephanie Grebe; im Mixed-Wettbewerb triumphierten Juliane Wolf/Thomas Rau. Eine weitere Goldmedaille holte Rau im Doppel mit Bobi Simion aus Rumänien. Dreimal Silber nimmt Sandra Mikolaschek mit nach Hause: Sowohl im Einzel als auch im Mixed mit Thomas Brüchle und im Doppel mit der Kroatin Andela Muzinic unterlag sie erst im Finale. Ebenfalls Silber holte Wolf im Einzel, sowie mit Grebe im Doppel-Wettbewerb. Komplettiert wird die deutsche Ausbeute durch Bronze von Jan Gürtler und Thomas Rau im Einzel, sowie dritte Plätze durch Brüchle/Gürtler im Doppel und Grebe/Haris Eminovic (BIH) im Mixed.

In der Wettkampfklasse (WK) 3 spielte Thomas Brüchle souverän auf. Mit Siegen gegen Mladen Ciric (SRB) und Primoz Kancler (SLO) zog er souverän in die K.O.-Runde ein und durfte sich über ein Freilos im Viertelfinale freuen. Im Halbfinale traf er dann auf seinen Doppelpartner Jan Gürtler, der sich zuvor im Viertelfinale mit 3:1 gegen den Spanier Roberto Rodriguez durchgesetzt hatte. Das Duell der Mannschaftskollegen entschied Brüchle klar für sich und zog ins Finale ein. Dort gab es ein Wiedersehen mit Ciric, der Brüchle im Gegensatz zur ersten Begegnung dieses Mal auch keinen Satz mehr abnehmen konnte.

m Doppel gewannen Brüchle/Gürtler ebenfalls ihre Gruppenspiele und hatten daraufhin ein Freilos im Viertelfinale. Hier wurden sie allerdings im Halbfinale von Civic und seinem Partner Mitar Palikuca gestoppt.

Auch Stephanie Grebe fuhr in Montenegros Hauptstadt Podgorica ihren ersten Turniersieg in 2022 ein. Im Modus Jede-gegen-Jede wurde die WK 6 der Damen ausgespielt und Grebe gewann die Konkurrenz mit blütenweißer Weste: Weder Barbara Jablonska (POL), noch Milijana Cirkovic (MNE) oder Eivini Drakonaki (GRE) konnten der deutschen Weltranglistenvierten einen Satz abnehmen. Im Doppel ging sie mit Juliane Wolf in der kombinierten Klasse WD 14-20 an den Tisch, und war auch dort erfolgreich: Am Ende standen drei Siege und nur eine Niederlage gegen das norwegische Duo Aida Dahlen/Nora Korneliussen und somit die Silbermedaille zu Buche. Ihren Medaillensatz komplett machte Grebe im Mixed der Klasse XD14 gemeinsam mit dem Bosnier Haris Eminovic. Das internationale Mixed setzte sich in der Gruppe ohne Satzverlust durch, musste sich aber im Halbfinale gegen die Polen Piotr Manturz/Magdalena Sutkowska Pawlasek in fünf Sätzen geschlagen geben.

Die Goldmedaille in dieser Konkurrenz ging aber dennoch nach Deutschland: Juliane Wolf und Thomas Rau gewannen ihre Gruppe ebenso und schalteten im Halbfinale das zweite polnische Team Michal Deigsler/Barbara Jablonska mit 3:1 aus. Im Finale hatten sie mit Manturz/Sutkowska Pawlasek wenig Probleme und gewannen das Match klar.

Auch im Doppelwettbewerb MD 14 spielte sich Thomas Rau mit seinem Partner Bobi Simion aus Rumänien auf das oberste Treppchen. Als Gruppensieger zog das internationale Duo ins Viertelfinale ein, wo Rau/Simion sich mit 3:1 gegen Michal Deigsler/Piotr Manturz (POL) durchsetzten. Im Halbfinale bereiteten ihnen Luka Trtnik (SLO) und Ben Despineux (BEL) erheblich mehr Schwierigkeiten, doch Rau/Simion entschieden das umkämpfte Match im fünften Satz mit 11:9 für sich. Mit einem klaren Finalsieg gegen Daniel Horut/Zbynek Lambert (CZE) machten sie ihren Erfolg schließlich perfekt.

Im Einzel der WK 6 unterlag Rau nach einer starken Gruppenphase und einem 3:1 Sieg im Viertelfinale gegen Manturz (POL) im Halbfinale schließlich dem spanischen Weltranglistenzweiten Alvaro Valera mit 1:3 und gewann somit Bronze.

Juliane Wolf trat im Einzel in der kombinierten WK 7-9 an. In der Gruppe traf sie mit Mirjana Lucic (CRO) auf eine Spielerin der WK 9, gegen die sie sich aber mit 3:1 durchsetzte. Auch gegen die Norwegerin Korneliussen und die Spanierin Pilar Gonzalez (beide WK7) gewann Wolf und zog als Gruppenerste ins Semifinale ein. Hier schlug sie die Britin Grace Williams (WK8) in vier Sätzen. Im Finale musste sie sich ihrer Dauerrivalin aus der WK 8 Dahlen (NOR) dieses Mal allerdings klar geschlagen geben.

Silber war die Farbe des Turniers für Sandra Mikolaschek. Im Einzel der kombinierten WK 4-5 zeigte sie eine starke Vorstellung, gewann ihre Vierergruppe ohne einen Durchgang abzugeben und auch im Halbfinale gegen Caroline Tabib (ISR) blieb ihre Weste weiß. Im Finale traf sie auf Borislava Peric-Rankovic (SRB) – eine Ansetzung, die immer spannende Matches verspricht. Auch in Montenegro entwickelte sich ein hochklassiges Spiel, das die Weltranglistenzweite aus Serbien dieses Mal für sich entschied.

Im Doppelwettbewerb tat sich Mikolaschek mit der Kroatin Andela Muzinic zusammen. In einer Fünfergruppe spielte jede Paarung gegen jede, Mikolaschek/Muzinic gewannen drei Spiele glatt, gegen Peric-Rankovic/Matic (SRB) mussten sie sich wiederum mit 0:3 geschlagen geben. Das dritte Silber gewann Mikolaschek zusammen mit Thomas Brüchle in der kombinierten Mixed-Klasse XD4-10. Hier mussten sie in der Gruppenphase einen einzigen Satzverlust gegen das serbische Duo Palikuca/Prvulovic hinnehmen und hatten daraufhin im Viertelfinale ein Freilos. Im Halbfinale wartete das nächste serbische Doppel mit Goran Perlic/Nada Matic – auch dieses Spiel gewannen Mikolaschek/Brüchle in vier Sätzen. Im Finale traf das deutsche Duo auf Mikolascheks Doppelpartnerin Andela Muzinic mit ihrem Partner Tomislav Spalj (CRO). Es entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe mit dem besseren Ende für die Kroaten im entscheidenden Durchgang.

Bundestrainer Volker Ziegler war mit dem Auftritt seiner Mannschaft voll und ganz zufrieden: „Beim ersten Weltranglistenturnier in Montenegro gelang uns in einem gut besetzten Feld ein absolutes Novum: Alle sechs deutschen Athlet*innen errangen in allen Konkurrenzen, in denen sie an den Start gingen, Medaillen – insgesamt 4x Gold, 5x Silber und 4x Bronze“, freute sich Ziegler. „Obwohl es auch ein Turnier mit Testcharakter für unseren Doppel- und Mixedpaarungen war, stimmen mich die gezeigten Leistungen für den weiteren Saisonverlauf sehr optimistisch.“

>>> alle Ansetzungen und Ergebnisse unter: ITTF Montenegro Para Open 2022 – Results

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Text: Sonja Scholten
Foto: © Privat