Am kommenden Sonntag ist es so weit:
13 Athletinnen und Athleten starten vom 6. bis 12. November für die deutsche Para Tischtennis-Nationalmannschaft bei der WM im spanischen Granada. Bundestrainer Volker Ziegler hofft auf viele positive Überraschungen – und fordert nach viel Kritik an den WM-Reformen nun Fokus auf das Sportliche.
Den Abschluss-Lehrgang im Deutschen Tischtennis-Zentrum in Düsseldorf hat das Team erfolgreich abgeschlossen. Nun steht der Saisonhöhepunkt für die Para Tischtennis-Nationalmannschaft bevor. Bundestrainer Volker Ziegler zeigt sich kurz vor der Abreise nach Spanien optimistisch: „Die Vorbereitung lief sehr gut. Die Spielerinnen und Spieler sind in bester Verfassung. Leichte Nervosität ist bei einigen zu spüren, aber das ist ja nicht schlecht.“ Zieglers Erwartungen sind durchaus hoch, aber nicht an eine bestimmte Anzahl von Edelmetallen geknüpft: „Ich denke nicht in Titeln und Medaillen. Wenn ich sehe, dass sich alle individuell weiterentwickelt haben und wir als Team international mithalten können, ist das eine gelungene WM.“ Für ihn sind die Weltmeisterschaften eine wichtige Wegmarke auf der Route zu den Paralympics 2024 in Paris. Dabei gibt es bereits im Vorfeld große Kritik an einigen Reformen und Neuerungen.
Im Turniermodus gibt es bei geringer Teilnehmerzahl in einer Wettkampfklasse erstmals keine Gruppenphase mehr. Das heißt, dass es direkt mit K.o.-Spielen losgeht. Zudem fällt der Teamwettbewerb weg, bei denen deutsche Duos stets um Medaillen gespielt haben. Auch könnte es, je nach Auslosung, bereits zum Turnierstart zu Duellen zwischen Top-Fünf-Spieler*innen kommen. Auf dem Plan stehen die drei Kategorien Einzel, Doppel und Mixed-Doppel. Für das Team sei all das aber kein Thema mehr, so der Bundestrainer. „Ab jetzt geht es für alle nur noch um das Sportliche.“
Für die deutsche Nationalmannschaft schlagen in Granada sechs Spieler*innen auf, die 25 Jahre oder jünger sind. Seine WM-Premiere feiert auch der 15-jährige Mio Lukas Wagner als jüngster deutscher Athlet. Ziegler, für den es nach acht Jahren im Amt die dritte WM ist, und sein Trainerteam bringen reichlich Erfahrung mit, sodass für eine optimale Betreuung der Erfahrenen sowie auch der WM-Debütant*innen gesorgt sein dürfte. Als Erfolg der Vorbereitung kann zudem verbucht werden, dass kein Teammitglied sich mit dem Coronavirus infiziert hat. „Wir testen uns auch vor Ort regelmäßig, damit wir die Sicherheit haben, möglichst gesund und erfolgreich durch die WM zu kommen“, betont Ziegler. Mit China und Russland fehlen zwar starke Nationen, doch die Konkurrenz aus 51 Nationen ist nicht zu unterschätzen. In Spanien nun gilt es, auf den Punkt die Leistung abzurufen.
>>> weitere Informationen rund um die Para Tischtennis-WM in Granada gibt es auf der Webseite des internationalen Verbandes: ITTF.com
>>> zum Tischtennis beim DRS + zum Tischtennis beim DBS
Das deutsche Aufgebot für die Para Tischtennis-WM:
Valentin Baus (26 / Borussia Düsseldorf / Bochum), Thomas Brüchle (46 / Tischtennis Frickenhausen / Lindau), Stephanie Grebe (34 / PSC Berlin / Berlin), Lena Kramm (25 / BSV München / Pfaffenhofen), Sandra Mikolaschek (25 / Borussia Düsseldorf / Eisleben), Tiziana Oliv (18 / TTC Elgershausen / Kassel), Thomas Rau (38 / RBS Solingen / Neustadt in Holstein), Marlene Reeg (22 / TTG Büßfeld / Erbach im Odenwald), Thomas Schmidberger (30 / Borussia Düsseldorf / Zwiesel), Björn Schnake (50 / TSV Thiede / Hildesheim), Jana Spegel (19 / SRH Campus Sports Heidelberg / Stuttgart), Mio Lukas Wagner (15 / Krummesser SV / Lübeck), Juliane Wolf (34 / BSG Offenburg / Eisenhüttenstadt).
Foto-Collage: © Mika Volkmann / DBS