Spiel um Platz sieben gegen Dänemark

Die deutsche Rollstuhlrugby-Nationalmannschfat ist als klarer Außenseiter in das Turnier in Paris gestartet. Nachdem die Auswahl alle vier Partien zuvor verloren hatte, musste sich das Team von Trainer Christoph Werner auch Dänemark geschlagen geben und beendet die Paralympischen Spiele als Achter.

Immer wieder schallten „auf geht‘s Deutschland, auf geht‘s“-Fangesänge durch die Pariser Champ-de-Mars-Arena (8100 Plätze). Am Ende brachte die Unterstützung der mitgereisten deutschen Fans nicht den sportlichen Erfolg. Bei den Paralympics verlor die deutsche Rollstuhlrugby-Nationalmannschaft das Spiel um Platz sieben gegen Nachbarland Dänemark mit 49:56 (13:17, 26:31, 39:45) und schließt damit das Turnier als Achter ab.

Die Revanche für die 50:53-Niederlage bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr, mit der die Dänen die DBS-Mannschaft die Podiumsträume zunichtemachten, blieb aus. „Das Turnier hat viel Kraft gekostet. Heute war einfach nichts mehr drin“, sagt Nationaltrainer Christoph Werner. Auf solch einem Niveau habe seine Mannschaft noch nie gespielt.

Ballverluste bringen Deutschland früh auf die Verliererstraße

Wie schon gegen Frankreich legte die deutsche Mannschaft zu Beginn immer mit einem Try (ein Try entspricht einem Punkt) vor – und wieder brachten Ballverluste die Mannschaft von Trainer Christoph Werner um den Erfolg. Nachdem das DBS-Team beim 5:4 noch in Führung lag, unterlief ihr in den Minuten danach ein Fehlpass, außerdem gelang den Dänen durch beherztes Zweikampfverhalten eine Balleroberung. Beide Fehler wusste der EM-Dritte von 2023 auszunutzen und drehte die Partie zu seinen Gunsten. Dänemark kontrollierte seinen Gegner im ersten Viertel nach Belieben, ging mit einer 17:13-Führung in den zweiten Durchgang. „Wir sind leider wieder schlecht in die Begegnung hineingekommen. Dann hat alles seinen Lauf genommen. In der Verteidigung haben wir nicht richtig zugepackt“, sagt Kapitän Marco Herbst.

Auch der zweite Durchgang ging knapp an die Dänen. Deutschland probierte dagegen viel aus, wechselte kräftig durch, versuchte neue taktische Varianten – erfolglos. Die erhoffte Wende blieb aus. Dänemark, mit Medaillenambitionen in das Turnier in Paris gestartet, sicherte sich – auch dank der 22 Trys von Sebastian Frederiksen (Deutschlands Josco Wilke war mit 23 Trys bester Scorer der Partie) Rang sieben. „Ich weiß nicht, was heute los war“, so Herbst. Grundsätzlich fällt sein Turnierfazit aber positiv aus. „Wir haben zwar teilweise hoch verloren, haben aber gezeigt, dass wir lange gut mithalten können. Die USA, die um die Goldmedaille spielen, setzten wir mächtig unter Druck und boten eine Megaleistung. Darauf gilt es aufzubauen. Wir wollen stärker wiederkommen, sodass sich die Gegner schwerer auf uns einstellen können“, betont Herbst.

Bei den letzten Paralympics, für die sich die deutsche Auswahl qualifiziert hatte – Peking 2008 – belegte sie Platz sechs.

 

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Text: DBS
Foto: Jens Sauerbier (links) © Florian Schwarzbach / DBS