Rollstuhlrugby EM in Vejle – Sieg gegen die Schweiz sichert Verbleib in A-Division

Am Sonnabend standen bei der der Rollstuhlrugby-Europameisterschaft die Crossover- und Halbfinale-Spiele und damit der Tag der wichtigsten Entscheidungen an. Für die acht Teilnehmerteams ging es um „alles oder nichts“: Verbleib in der A-Division oder Abstieg in die Euro-B-Division, den Einzug ins Finale und damit die Qualifikation für die Paralympics 2020 in Tokyo.  

Das deutsche Team traf in seinem Crossover-Match auf die Mannschaft aus der Schweiz, die sich erst im Herbst 2018 aufgrund ihres Finaleinzugs bei der B-EM für die Teilnahme an der A-Europameisterschaft qualifiziert hatte. 

Der Druck, das vom Ausgang der Partie der Verbleib in der A-Division abhängen würde, schien eingangs schwer auf den Schultern des deutschen Teams zu lasten. „Wir waren zu nervös und haben aufgrund dessen in der ersten Halbzeit zu viele Fehler gemacht“, bilanzierte Nationaltrainer Christoph Werner. Erwartungsgemäß schenkten sich beide Mannschaften nichts, am Ende des ersten Viertels stand ein 12:12-Zwischenstand zu Buche. Auch im zweiten Viertel lieferten sich beide Seiten einen Schlagabtausch, der hin und her wogte, zur Halbzeit stand es 23:22 aus Sicht der Deutschen.  

„Nach dem zweiten Viertel haben wir taktisch einiges umgestellt, sind dann besser und auch aggressiver ins Spiel gekommen“, sagte Christoph Werner. In der Tat lief es im dritten und viertel Viertel deutlich besser für das deutsche Team, das sich mehr und mehr absetzen und am Ende mit einem deutlichen 53:41-Sieg durchsetzen konnte. „Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und erleichtert, dass wir nun um Platz 5 spielen werden“, so Christoph Werners Fazit nach Spielende. Auch Kapitän Marco Herbst atmete nach dem Abpfiff tief durch: „Die Schweiz hat lange gut mitgespielt. Allerdings haben wir uns das Leben durch kleine, individuelle Fehler selbst schwer gemacht. Im letzten Viertel haben wir noch einmal unsere Stärke gezeigt und bewiesen, dass wir nicht in die B-Division gehören.“  

Gegner im Duell um Platz fünf sind am Sonntag erneut die Niederlande. „Da werden wir noch einmal alles raushauen müssen, um das Spiel für uns zu entscheiden“, erwartet Christoph Werner ein schweres Spiel. „Die Holländer werden sich anders präsentieren, als in unserem Gruppenspiel. Sie haben gegen Schweden gezeigt, was sie leisten können. Es ist eine machbare Aufgabe, aber wir müssen absolut fokussiert in dieses Spiel gehen und noch einmal unsere beste Leistung abrufen.“ Marco Herbst peilt im letzten Turnierspiel ebenfalls einen „versöhnlichen Abschluss der EM für unsere Mannschaft“ an.  

Notiz am Rande: Kurz vor Abpfiff des Crossover-Spiels fabrizierte die Schweizerin Silvana Hegglin das erste Flagrant im gesamten EM-Verlauf, als sie Marco Herbst in der Zone unsanft aus dem Stuhl holte. 

Funfact am Rande: Mit bis dato 121 erzielten Toren führt Marco Herbst vor den Platzierungsspielen am Sonntag die Topscorerliste der EM an. Auf Rang zwei folgt mit deutlichem Abstand Jonathan Hivernat (Frankreich) mit 100 Toren vor Sebastian Frederiksen (Dänemark) mit 82 Toren.  

Die EM-Platzierungsspiele finden am Sonntag ab 9 Uhr statt. Alle Partien  werden live auf 2019wrec.com/watch im Internet übertragen. Die deutsche Nationalmannschaft berichtet unter www.facebook.com/rollstuhlrugby und www.instagram.com/rollstuhlrugbynatio direkt von der EM.

Bild: Rollstuhlrugby Nationalmannschaft