Der RSC Köln e.V. feiert Jubiläum

Menschen mit Beeinträchtigungen ernst zu nehmen, sie nicht auf ihre Behinderung zu reduzieren und ihnen das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen: Was heute wie eine Selbstverständlichkeit klingt, ist Ende der 1960er Jahre ganz und gar nicht selbst- verständlich. Menschen mit Beeinträchtigungen werden in dieser Zeit von der Gesellschaft noch weitgehend ausgegrenzt. Institutionen oder Vereine, die sich ihnen widmen und einen Zugang zur Gesellschaft verschaffen, sind rar gesät.

In eben diese Zeit fällt die Gründung des „Rollstuhlclub Köln e.V.“. Der Verein feierte am Samstag, 16. November 2019 sein 50-jähriges Jubiläum. Rund 120 geladene Gäste – darunter auch Kölns Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes (SPD) und Fritz Schramma, Oberbürgermeister a.D. der Stadt Köln – kamen am Abend zur Gala ins Deutsche Sport & Olympia Museum nach Köln. Gemeinsam mit dem Rollstuhlclub-Vorstand um deren 1. Vorsitzende Ümmügül Yilmaz und Co-Moderator Holger Nikelis (Rollstuhlclub-Mitglied und zweifacher Paralympicssieger im Rollstuhl-Tischtennis) blickten sie anhand zahlreicher Bilder und Anekdoten gemeinsam auf die Zeit zurück. Es waren Ausschnitte aus der für das Jubiläum aufwendig recherchierten Vereinschronik.

Mehr als nur ein Rollstuhlsport-Verein
„Die Feier bot einen geeigneten Rahmen, um mit den Mitgliedern, Freunden, Wegbegleitern und Förderern sowie zahlreichen Ehrengästen aus Politik und der Sportlandschaft gemeinsam einen Rückblick auf unsere spannende Vereinsgeschichte zu werfen und sich beim späteren Get-Together auszutauschen“, sagte Holger Nikelis und ergänzte: „Es ist uns durch die Jubiläumsfeier und die begleitende Chronik gelungen, den Verein in der regionalen Sportlandschaft zu positionieren und aufzuzeigen, dass der Rollstuhlclub Köln viel mehr ist, als nur ein Rollstuhlsport-Verein.“

Als größter Rollstuhl-Sportverein in der Region ist der Club in der Tat seit 50 Jahren mit seinen vielfältigen sportlichen Aktivitäten nicht nur zu einem Aushängeschild der Sportstadt Köln geworden, sondern fungiert als wichtiger Inklusionsmotor für Köln und die Umgebung. Schon damals war der Rollstuhlclub Köln in vielerlei Hinsicht Vorreiter und Wegweiser für die Entwicklungen rund um den Rollstuhlsport in Deutschland. „Auf eine derart lange Geschichte kann nicht jeder Behindertensportverein zurückschauen. Darauf sind wir sehr stolz“, sagte Ümmügül Yilmaz.

Ziel der Gründungsmitglieder um den ersten Vorsitzenden des Rollstuhlclub Köln Guido Schievink war es zunächst, durch den Sport das Selbstwertgefühl der Menschen mit Behinderung zu stärken, ihnen Mut zu machen, Lebensfreude, Lebenshilfe, Selbsthilfe und menschliche Geborgenheit zu vermitteln. Und den Sport nicht nur als sportliche Betätigung zu sehen, sondern sich auch ein Stück weit selbst zu beweisen, dass man noch immer zu außergewöhnlichen Leistungen in der Lage ist. Ziele, die auch heute noch Bestand haben.

Begonnen hatte damals alles mit einer Rollstuhl-Basketball-Gruppe an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Mann der ersten Stunde war der 2018 verstorbene Dr. Horst Strohkendl, der sich mit großem Engagement in die Vereinsarbeit einbrachte. Heute bietet der Rollstuhlclub Köln mit seinen 120 Mitgliedern ein attraktives und vielseitiges Sportangebot für Rollstuhlfahrer mit verschiedensten Beeinträchtigungen. Neben der Kinder- und Jugendabteilung sind die Sportarten Tischtennis, Rugby, Basketball und Elektro-Rollstuhl-Hockey vertreten. Auch die Geselligkeit und der persönliche Erfahrungsaustausch werden gepflegt. Beim Rollstuhlclub Köln wurden und werden Freundschaften fürs Leben geschlossen.

Ehrenpreise für sechs Mitgliederinnen und Mitglieder
Diese Entwicklung sei freilich nicht ohne das leidenschaftliche Engagement zahlreicher ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer, Eltern, Übungsleiterinnen und Übungsleiter sowie auch Förderer möglich gewesen, betonte Ümmügül Yilmaz. Um ihre Verdienste für den Rollstuhlsport und den Rollstuhlclub Köln zu würdigen, verlieh der Vorstand deshalb am Abend einen Ehrenpreis an folgende sechs Mitgliederinnen und Mitglieder:

  • Susanne Bröxkes (am längsten tätige Übungsleiterin im Verein und u.a. Leiterin der Abteilung Kinder- und Jugendsport)
  • Norbert Leisten (u.a. Leitungs- und Organisationsteam des Bernd Best-Turniers)
  • Helmut Nikelis (u.a. Kassenwart und Leiter der TT-Abteilung)
  • Stephan Frantzen (u.a. Leiter E-Hockey-Abteilung)
  • Petra Rossdeutscher (Übungsleiterin im Kinder- und Jugendsport)
  • Ilona Nikelis (u.a. 2. Vorsitzende, Übungsleiterin TT-Abteilung)

… den vollständigen Bericht können Sie in der Januar-Ausgabe des DRS-Magazins „Sport & Mobilität mit Rollstuhl“ lesen!

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© Text: RSC Köln e.V. – Fotos: Steffi Wunderl