Positionspapier zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention
Der Deutsche Behindertensportverband fordert einen goldenen Plan „Barrierefreie Sportstätten“ zum strukturierten Abbau des Mangels an barrierefreien Sportstätten. „Unüberwindbare Hürden sind in der Praxis viel zu häufig noch Sportstätten, die nicht barrierefrei sind und somit das wohnortnahe Sporttreiben für Menschen mit Behinderung einschränken. Diese Barrieren müssen abgebaut werden: Im öffentlichen Raum, in Sportstätten – und auch in den Köpfen“, betont DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher am Tag der Menschen mit Behinderung.
In einem neuen Positionspapier zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im und durch Sport hat der DBS Forderungen aufgestellt, die in der Praxis dazu beitragen sollen, dass alle Menschen gleichermaßen nach ihren individuellen Wünschen und Voraussetzungen selbstbestimmt und gleichberechtig an Bewegungs-, Spiel- und Sportangeboten teilhaben können.
„Es bedarf dringend einer politisch vorgegebenen Strategie, beim Neubau und der Sanierung von Sportstätten immer auch die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung zu berücksichtigen“, sagt Beucher und fordert: „Ein goldener Plan ‚Barrierefreie Sportstätten‘ in Deutschland ist unverzichtbar.“ Die Zugänglichkeit dürfe dabei nicht ausschließlich unter dem baulichen Aspekt betrachtet werden, da dies meist nur Menschen mit körperlichen Behinderungen betreffe. Vielmehr müssten auch akustische, taktile und visuelle Informationsquellen sowie Informationen in leichter Sprache berücksichtigt werden.
Vor allem diese Punkte – fehlende barrierefreie Sportstätten und fehlende Angebote für Menschen mit Behinderung – sieht der DBS als Hauptursachen dafür, dass fast jeder zweite Mensch mit Behinderung angibt, nie Sport zu treiben. Beucher: „Das ist und bleibt eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft und insbesondere für die deutsche Sportlandschaft. Wir müssen jetzt gemeinsam die Weichen für die Zukunft stellen. Dafür benötigen wir möglichst flächendeckend barrierefreie Sportstätten und Vereine, die sich für Menschen mit Behinderung öffnen.“
Deshalb bedarf es der notwendigen Bewusstseinsbildung – und der öffentlichen Wahrnehmung: Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Sebastian Kehl bezieht ebenso Stellung wie Kommentatoren-Legende Marcel Reif, Schauspieler Tom Beck, der ehemalige UN-Sonderbeauftragte Willi Lemke, Olympiasieger Matthias Steiner oder Fußball-Nationaltorhüterin Almuth Schult – sie alle gratulieren zum Geburtstag der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen, die vor zehn Jahren in Deutschland in Kraft trat. Die Botschaften solcher Multiplikatoren sind da von großer Bedeutung, um dem Thema eine größere öffentliche Bühne zu geben und um noch nachhaltiger in die Köpfe der Menschen vorzudringen.
Das Positionspapier des DBS zur „Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im und durch Sport“ gibt es auf der DBS-Homepage.
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