Angebot für zwei Rückschlagsportarten lockt zahlreiche Interessierte nach Windhagen
Wenn wochen- und monatelang keine Veranstaltungen mehr durchgeführt werden können/dürfen, ist so ein TalentTag, an dem fast 30 Personen (inkl. Begleit- und Betreuungspersonen sowie Verantwortliche der Verbände) erwartet werden, schon eine aufregende Sache – so war es dann auch im Vorfeld des 2. TalentTages am 24. Juli 2021. Bereits am Freitagabend wurden im Sportpark in Windhagen auf den aktiven Plätzen die Banner der beteiligten Verbände/Vereine aufgestellt und alle Maßnahmen für die aktuelle Hygienevorschrift durchgeführt, usw.
Überpünktlich trafen am Samstagmorgen Alina Jakobs (Talentscout vom BSV-RLP ) und Dominic Holschbach (BSV-RLP-Sportreferent) ein und legten sofort bei den letzten Vorbereitungen mit Hand an.
Nach und nach trafen Spieler*innen und weitere Fachbereichsleiter, Beauftragte des Behindertensports und des Landessportbundes RLP usw. ein, um an der Veranstaltung teilzunehmen. Für alle Teilnehmer galt die 3-G-Regelung (geimpft, genesen, getestet) – wer keinen aktuellen Test vorlegen konnte, musste einen Schnelltest vor Ort machen.
Für Rollstuhltennis zeichnete Jürgen Kugler (DRS-Fachbereichsleiter Rollstuhltennis und 1. Vors./Trainer des Rollitennis e.V.) verantwortlich und für Badminton Leo Hastrich (DRS Fachbereichsleiter Para-Badminton).
Den größten Anteil an Sportlern hatte Rollstuhltennis, wobei sich die Spieler*innen des Rollitennis e.V. die Gelegenheit nicht entgehen ließen, mal in eine andere Sportart reinzuschnuppern und ihren großen Tennisschläger gegen den vergleichweise kleinen und leichten Badmintonschläger zu tauschen. Sie wurden ausführlich eingewiesen von Petra Opitz, Konstanze Posth, Dirk Horstkamp und eben Leo Hastrich.
Doch wer einmal Rollstuhltennis spielt, der ist infiziert und kommt nicht davon los – dennoch war es eine interessante Erfahrung für alle. So auch für Konstanze Posth, die schon ihr Badminton-Equipment für die Rückreise eingepackt hatte, um dann doch noch mal alles auszupacken, um Rollstuhltennis auszuprobieren. Sie äußerte ihre Hochachtung gegenüber den Spieler*nnen, die wöchentlich in der Tennishalle auf Teppichboden trainieren, der das Fahren doch erheblich schwieriger macht. Mit Anna Pracht als Trainerin vom Rollitennis e.V. machte sie ersten Erfahrungen mit der gelben Filzkugel und meinte zum Abschluss, dass sie es bereut hätte, wenn sie ohne die Erfahrung nach Hause gefahren wäre.
Wie viel es in Sachen Behindertensport, z.B. in Bezug auf das Schaffen zahlreicher regionaler Sportangebote, noch zu tun gibt, zeigte z.B. die Anreise von Melissa, die eine Strecke von über 380 km aus dem hohen Norden zurückgelegt hatte, um am TalentTag teilnehmen zu können.

Wie es sich gehört, wurde vor Beginn der Veranstaltung das traditionelle Gruppenfoto (in einheitlichen T-Shirts vonTalentTage-Unterstützer J.P. Morgan) gemacht. Die da schon herrschende gute Stimmung hielt den ganzen Tag an und wurde vor allem von den Inklusionslotsen Katja Froeschmann, Hartmut Simon des LSB-RLP gelobt.
Unter anderem wurden auch viele positive Kontakte geknüpft, Ideen ausgetauscht und das sportliche Netzwerk im Behindertensport weiter ausgebaut.
Text: Elke Kugler
Fotos: Michaela Soost