„Diversität im Sportspiel“

Vom 22. – 24.09.2022 fand das 12. Sportspiel-Symposium der dvs (Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaften e.V.) unter dem Thema „Diversität im Sportspiel“ an der Leuphana Universität in Lüneburg statt.

Ziel des Symposiums ist es Theorie und Praxis zusammenzubringen und den Wissensaustausch sowie Transfer zu fördern. Mit dem Thema „Diversität im Sportspiel“ wurde der Blick auf gemeinsame Sportspiele mit Menschen mit Behinderungen und sogenannten „Randgruppen“ bzw. „Minderheiten“ gerichtet. Im Sinne der Diversität werden damit sämtliche „Differenzkategorien“ (z.B. Geschlecht, Ethnie, sozialer Status), die bei der Organisation und Durchführung von Sportspielen relevant werden können adressiert.

Vorgestellt wurden ebenfalls die Ergebnisse des Projektes „RoBaTas – Rollstuhlbasketball vermitteln und Talente in der Schule spielend finden“. Der DRS kooperiert seit März 2019 mit der Universität Leuphana und sendet Expert*innen zu den Unterrichtseinheiten.

Die übergeordneten Ziele des interdisziplinären Projekts sind die Entwicklung und Evaluation eines Vermittlungskonzepts für das Sportspiel Rollstuhlbasketball im Schulsport, welches zur Verbreitung der Sportart Rollstuhlbasketball beitragen kann. Das Konzept soll den Anforderungen eines inklusiven Lernsettings entsprechen und die soziale Partizipation aller Schüler*innen ermöglichen. Teil des Projektes war die Entwicklung eines interdisziplinären Testverfahrens, welches zur Talentsuche und – identifikation für das Sportspiel Rollstuhlbasketball im Kontext des Schulsports praktikabel ist.

Für den DRS war Peter Richarz (Referent für Mobilität und Inklusion) vor Ort. Im Praxis-Workshop „Rollstuhlbasketball – the most exciting game on wheels“ lag die spielerische Selbsterfahrung des Bewegens mit dem Rollstuhl im Vordergrund. Die Teilnehmenden wurden in die Grundtechniken des Rollstuhlbasketballs eingeführt, lernten die wichtigsten Handgriffe, Techniken und erste Vortaktiken. Sie erlebten, wie sich unterschiedliche Behinderungsarten auf das Spiel auswirken und lernten Methoden und Übungen für die Vermittlung von Rollstuhlbasketball sowie den sinnvollen Einsatz an der Hochschule und im Schulsport kennen.

Ein Höhepunkt war der Rollstuhlparcours vor dem Hauptgebäude der Leuphana, welcher unterschiedliche Alltagshürden von Rollstuhlfahrer*innen simulierte. Interessierte zeigten großen Ehrgeiz beim Schnellfahren, Bremsen, Slalomfahren und rückwärts einparken.

Das durch Corona verschobene Symposium war auf allen Ebenen ein voller Erfolg und brachte Menschen aus unterschiedlichsten Disziplinen zusammen.

Text: Franca Rosiny / DRS
Fotos: © Institut für Bewegung, Sport und Gesundheit / Leuphana Universität Lüneburg