Deutschland verpasst das Halbfinale hauchdünn

Die deutschen Rollstuhlbasketballer sind bei den Weltmeisterschaften in Dubai im Viertelfinale gescheitert. Am Freitag unterlag das deutsche Team dem Iran mit 68:70 (17:26/29:40/46:55) und verpasste damit den Sprung unter letzten vier. Trotz einer famosen Aufholjagd im Schlussviertel, war die Hypothek, die das DBS-Team aus der ersten Halbzeit mitnehmen musste, am Ende spielentscheidend.

Schon in den ersten Sekunden der Partie zeigte sich dagegen der Gegner aus Vorderasien eiskalt und schockte die deutsche Herrenauswahl mit einem 2:9-Start (2.). Zwar gelang in der Folge der Anschluss, wie beim 11:12 (96.) durch Jens Eike Albrecht oder beim 23:26 (14.) durch Alexander Budde, doch auf der Gegenseite fanden vor allem die bulligen Center Mohamadhassan Sayari und Omid Hadiazhar immer wieder die Lücken in der deutschen Verteidigung.

Trotz eines guten 6:0-Starts (23.) nach der Pause, wuchs der Rückstand auf den WM-Vierten von 2018 jedoch vorentscheidend bis auf 40:55 (29.) an, ehe die ING-Korbjäger mit großer Moral zurückschlugen. In der Defensive nun konsequent agierend, folgte schnell das 48:55 (31.), ehe der iranische Vorsprung Richtung Schlusssirene immer weiter zusammenschmolz. Exakt 11,1 Sekunden vor dem Ende hatte sich die Mannschaft von Bundestrainer Nicolai Zeltinger bis auf 68:70 herangekämpft und nun sogar Ballbesitz. Doch der letzte deutsche Wurf sollte vier Sekunden vor dem iranischen Jubel vom Ring springen.

„Wir haben uns in diesem Spiel immer wieder zurückgekämpft. Am Ende haben aber die kleinen Dinge den Unterschied gegen ein stark spielendes iranisches Team ausgemacht und so hat es leider nicht ganz gereicht“, so Bundestrainer Nicolai Zeltinger, der ergänzt: „Wir sind zutiefst enttäuscht, aber ich bin stolz auf die Mannschaft und ihre Moral, auch wenn wir uns dafür aktuell nichts kaufen können“. Deutschland spielt nun am morgigen Samstag in Überkreuzspielen um die Plätze fünf bis acht.

Iran: Mohamadhassan Sayari (20/2), Omid Hadiazhar (19/2 Dreier), Morteza Abedi (15), Hakim Mansouri (8), Mohammed Nezhad (4), Amirreza Ahmadi (2), Abdoljalil Gharanjik (2), Mohsen Bigdeli, Abolfazi Jalaei, Vahid Saadatpoormoghadam, Alireza Kamalifard (n.e.), Mohsen Tamardash (n.e.).

Deutschland: Aliaksandr Halouski (20/1, RSB Thuringia Bulls), Thomas Böhme (16/1, RSV Lahn-Dill), Jan Haller (12, Hannover United), Nico Dreimüller (10, ING Skywheelers), Jens Eike Albrecht (4, RSB Thuringia Bulls), Matthias Güntner (3, RSV Lahn-Dill), Alexander Budde (2, Hannover United), Christopher Huber (1, Rhine River Rhinos Wiesbaden), Jan Sadler, Hannover United), Lukas Gloßner (n.e., BSR Bidaideak Bilbao), Tobias Hell (n.e., Hannover United), Julian Lammering (n.e., BBC Münsterland).

Vorrunde:
Gruppe A: Australien, Brasilien, Italien, Vereinigte Arabische Emirate.
Gruppe B: Ägypten, Kanada, Thailand, Deutschland.
Gruppe C: Argentinien, Frankreich, Niederlande, Südkorea.
Gruppe D: Großbritannien, Irak, Iran, USA.

Spielplan:
Kanada – Deutschland (52:65)
Ägypten – Deutschland (21:113)
Thailand – Deutschland (45:98)
Achtelfinale: Do., 15. Juni – VAE vs. GER (87:16)
Viertelfinale: Fr., 16. Juni – IRI vs. GER (70:68)
Halbfinale: So., 18. Juni
Finalspiele: Mo, 19. Juni

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Text: © Andreas Joneck / DRS Rollstuhlbasketball.de
Foto „Kapitän Jan Haller (#10) und im Hintergrund Jens Eike Albrecht (#12) sind gegen den Iran im WM-Viertelfinale ausgeschieden.“: © Steffi Wunderl