Ein Tag für den Rollstuhlbasketball-Nachwuchs

Das fünfte Heiner-Rust-Masters in Hannover steht wieder im Zeichen des Rollstuhlbasketball-Nachwuchses. Vier Jugendmannschaften aus Niedersachsen trafen in der Landeshauptstadt zusammen, um einen Tag voller schöner Momente zu erleben.

Wo sonst die Rollstuhlbasketball-Bundesligastars von Hannover United spielen, rollten beim fünften Heiner-Rust-Masters die Jugendmannschaften vom RSC Osnabrück, der RSG Langenhagen in Spielgemeinschaft mit den Kieler Wheeler, Blau-Weiss Buchholz und Hannover United durch die Halle. Für viele der jungen Spieler und Spielerinnen ist es ein Traum in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga einmal zu spielen. An diesem Tag ist der Nachwuchs den Stars dicht auf den Spuren.

„Es ist das fünfte Mal, dass wir uns zu diesem Ereignis treffen, und damit ist es, wie wir es bei uns in der Stiftung sagen, ein Leuchtturmprojekt.“ Mit diesen Worten begrüßte der stellvertretende Vorsitzende der Heiner-Rust-Stiftung Gisbert Fuchs die Mannschaften, Eltern und Zuschauer. „Unser Ziel, was sich auch mit dem Leuchtturmprojekt verbindet, ist Kinder und Jugendliche für den Rollstuhlbasketball zu motivieren – das wird auch heute wieder erreicht, da bin ich mir sicher“, sagte Fuchs mit einem Lachen im Gesicht. „Wir wollen, und da wurden wir leider durch Corona richtig böse ausgebremst, in fünf Jahren zehn niedersächsische Vereine haben, die mit Kindern und Jugendlichen Rollstuhlbasketball spielen“, so Turnierorganisator Udo Schulz.

Dass an diesem Tag die Freude am Spiel im Mittelpunkt stand, war kaum zu übersehen. Die RSG Langenhagen machte eine Spielgemeinschaft mit den Kieler Wheeler und beim RSC Osnabrück spielten auch Jugendliche aus Warendorf, Köln und mit den Osnabrückern zusammen. Selbst während der einstündigen Mittagspause war das Spielfeld voll von Jugendlichen, die gar nicht aufhören wollten. Diese Spiellust steckte an – Auch Schiedsrichter Hans-Werner Süß rollte während der Pause aufs Feld, um Körbe zu werfen.

Auch wenn es am Ende dieses Tages auch ums Gewinnen ging, stand Fairness immer ganz oben. So wurde bei jedem Korb, egal für welche Mannschaft, gejubelt und applaudiert. Das sorgte dafür, dass den Schützen nach einem Korb das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht ging. Die gute Laune fiel über den gesamten Tag nie ab und der Nachwuchs rollte flink hin und her und wirkte fröhlich und zufrieden.

Für Moritz Wilkemeyer, Trainer des RSC Osnabrück, stellte den Wert des Heiner-Rust-Masters heraus: „Das nur junge Talente oder Nachwuchsspieler, die gerade erst angefangen haben, antreten können und einfach Spaß haben beim Spielen. Dazu kommt noch, dass man viele neue Menschen kennenlernt.“  Im Jugendbereich gibt es noch keinen Ligaalttag und somit ist für Justus Busche (Trainer von Hannover United) das Heiner-Rust-Masters etwas Besonderes. „Wir haben sonst immer nur die Trainingseinheiten in der Halle und das ist ein Turnier, wo wir gegen andere Mannschaften spielen. Das ist etwas Besonderes.“

Am Ende des Turniers konnte sich das Jugendteam von Hannover United in einem spannenden Finale gegen den RSC Osnabrück durchsetzen. Obwohl der Anhang des RSC im Finale mit ihren „Defense, Defense-Rufen“ für mächtig Stimmung gesorgt hatten. Die hängenden Köpfe nach dem verlorenen Endspiel, gingen bei den Osnabrückern aber schnell wieder hoch. Bei der Siegerehrung bekam jede Spielerin und jeder Spieler einen kleinen Pokal von Christian Rath, Sparkassenverband Niedersachsen, Dr. Sønke Burmeister, Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung und Herbert Michels, Heiner Rust Stiftung, überreicht.

Turnierorganisator Udo Schulz war sehr zufrieden mit dem Turniertag. „Wir haben sehr gute Spiele auf unterschiedlichem Niveau gesehen. Ich freue mich, dass viele Jugendliche dabei waren, die noch nicht lange Rollstuhlbasketball spielen und das ist unsere Zielsetzung, sie über dieses Jugendturnier für den Rollstuhlbasketball zu begeistern.“ Auch Herbert Michels , Vorstandsvorsitzender der Heiner-Rust-Stiftung,  kam aus dem Staunen über die Jugendlichen nicht mehr raus. „Was ihr den ganzen Tag über hier gezeigt habt, hat uns verblüfft. Wir waren nicht nur begeistert von euren spielerischen Vermögen, sondern auch von eurem taktischen Verständnis und eurem persönlichen Einsatz und euren Spielzügen in der Verteidigung sowie im Angriff. Es braucht uns keine Sorgen zu machen, dass es mit dem Rollstuhlbasketball in Niedersachsen irgendwann mal bergab gehen würde.“

Die Heiner-Rust-Stiftung bedankt sich bei den Schiedsrichtern Heike Pförtsch und Hans-Werner Süß, beim Kampfgericht und zahlreichen Helferinnen und Helfern von Hannover United sowie der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung und den Sparkassen in Niedersachsen für die großartige Unterstützung.

Ergebnisse

  • RSG Langenhagen / Kieler Wheeler vs. Hannover United – 10 : 15
  • RSC Osnabrück vs. BW Buchholz – 19 : 8
  • BW Buchholz vs. RSG Langenhagen /Kieler Wheeler –7 : 17
  • Hannover United vs. RSC Osnabrück – 12 : 6
  • BW Buchholz vs. Hannover United –6 : 16
  • RSG Langenhagen / Kieler Wheeler vs. RSC Osnabrück –13 : 14
  • Spiel um Platz 3 – RSG Langenhagen / Kieler Wheeler vs. BW Buchholz – 9 : 5
  • Finale – Hannover United vs. RSC Osnabrück – 18 : 12

Text: Bennet Binder
Fotos: © Maike Lobback