Forster gewinnt beim Heim-Weltcup souverän

Es war eine Premiere, die es in sich hatte. Zum ersten Mal wurde in Deutschland ein Weltcup-Rennen im Para Ski alpin ausgetragen – und das deutsche Team freute sich am Feldberg über den ersten Platz für Monoskifahrerin Anna-Lena Forster sowie Platz zwei für Anna-Maria Rieder (Damen stehend). Am Mittwoch und Donnerstag folgen zwei weitere Slalom-Rennen auf anspruchsvoller Piste.

Bei Anna-Lena Forster überwog nach zwei herausfordernden Durchgängen vor allem ein Gefühl: Erleichterung. Zwar gewann die Lokalmatadorin mit deutlichem Vorsprung von fast 20 Sekunden vor der Finnin Nette Kivirante, doch ein Selbstläufer war das freilich nicht. „Ich war super nervös und wollte natürlich abliefern. Hinzu kommt, dass wir im Weltcup selten so schwere Hänge haben wie hier“, berichtet die 29-jährige Monoskifahrerin, die das Rennen nach zwei souveränen Läufen umso mehr genießen konnte. „Das ist etwas ganz Besonderes, einen Weltcup in Deutschland zu erleben vor den Augen von der Familie und Freunden. Daher ist dieser Sieg gefühlt nochmal mehr wert“, betont Forster. Ein Heimvorteil war es allerdings nur bedingt, da der Hang für die Radolfzellerin nicht gerade vertraut ist. „Abgesehen vom Training bin ich hier zuletzt glaube ich in der sechsten Klasse gefahren“, sagt Forster lachend, die die Gratulationen ihres Fanclubs im Zielbereich sichtlich genoss.

Mit Anna-Maria Rieder schaffte es eine weitere Deutsche beim Heim-Weltcup aufs Podium. Die 24-Jährige vom RSV Murnau musste sich mit 6,6 Sekunden Rückstand nur der einmal mehr überragenden Schwedin Ebba Aarsjoe geschlagen geben und wurde in der Klasse Dame stehend Zweite. In den Startklassen der Herren landeten der sehbehinderte Alexander Rauen mit seinem Guide Jeremias Wilke auf Rang fünf und Christoph Glötzner steigerte sich bei den Herren stehend im zweiten Lauf auf Platz acht. Monoskifahrer Leon Gensert schied im ersten Durchgang aus.

Bundestrainer Justus Wolf, der gemeinsam mit Julian Probst von den Feldbergbahnen sowie Veronika Fus vom Schwarzwälder Skiverband die Organisation der Weltcup-Premiere stemmte, war nach dem gelungenen Auftakt gleich doppelt zufrieden: „Wir sind rundum glücklich, haben sehr viel positives Feedback erhalten und freuen uns, dass wir uns gut präsentieren konnten. Uns ist es gelungen, einen gut organisierten Weltcup auf die Beine zu stellen, der in der Zukunft bestimmt wiederholenswert wäre.“ Gut präsentiert hat sich das deutsche Team auch aus sportlicher Sicht. „Die Mädels haben ihre eigenen Erwartungen erfüllt und gute Platzierungen erreicht. Bei Christoph Glötzner stimmt uns vor allem der zweite Lauf zuversichtlich für die kommenden Tage und auch Alex Rauen hat zwei aktive Läufe gezeigt. Leon Gensert hat sich auf diesem anspruchsvollen Hang und mit hoher Startnummer schwer getan, ist aber als Nachwuchsfahrer auf dem richtigen Weg.“

Vor Ort überzeugte sich auch Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, von den hervorragenden Rahmenbedingungen: „Wir sind sehr glücklich, dass wir dank eines wunderbaren Ausrichter-Teams und vieler Unterstützer zum ersten Mal einen Para Ski alpin-Weltcup in Deutschland veranstalten konnten. Mit Blick auf die immer schwierigeren Schneebedingungen war es nicht so einfach, eine geeignete Strecke zu finden. Das war heute ein sichtbares Zeichen und hoffentlich der Anfang von mehr.“

Bei den drei Slalom-Rennen auf dem Feldberg kämpfen rund 60 Sportler*innen aus insgesamt 16 Nationen vom 21. bis 23. Januar um vordere Weltcup-Platzierungen. Der erste Durchgang beginnt jeweils um 10 Uhr, der Eintritt ist frei. Zudem überträgt das ZDF an allen drei Wettkampftagen per Livestream auf sportstudio.de. Mehr als 25 freiwillige Helfer*innen aus der Region sorgen für einen reibungslosen Ablauf.

>>> Ergebnisse: www.fis-ski.com/DB/para-snowsports/para-alpine

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Text: Nico Feißt / DBS
Foto: Tom Weller / DBS