Fünf Fragen an Ralf Hansen, neuer Rollstuhlfachwart des Rehabilitations- und Behinderten-Sportverbands Schleswig-Holstein e.V. (RBSV S-H)
DRS: Herr Hansen, vor kurzem sind Sie zum Rollstuhlfachwart des RBSV S-H ernannt worden, herzlichen Glückwunsch dazu – der DRS freut sich sehr auf die gemeinsame Zusammenarbeit! Welche neuen Aufgaben kommen nun auf Sie zu?
RH: Zu erst einmal geht es um die Fortführung der sehr erfolgreichen Arbeit meines Vorgängers Herbert Tietz – z. B. als Ansprechpartner der Vereine und Rollstuhlsport-Gruppen in Schleswig-Holstein oder als Mitorganisator von Veranstaltungen, wie etwa Landesmeisterschaften. Außerdem sehe ich mich als Rollstuhlfachwart natürlich auch als Bindeglied zwischen dem DRS und dem RBSV. Letztendlich wünsche ich mir eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Allen, die den Rollstuhlsport betreiben und fördern .
DRS: Sind Sie selbst sportlich aktiv?
RH: Ja, ich bin selbst seit vielen Jahren aktiver Rollstuhlbasketballer beim SV Adelby.
DRS: Als Rollstuhlfachwart des Landes Schleswig-Holstein stehen Sie als Ansprechpartner für alle Rollstuhlnutzer*innen, die mehr über die regionalen Sportangebote des Bundeslandes für Rollstuhlfahrer*innen erfahren möchten, zur Verfügung. Wie ist der Rollstuhlsport in S-H organisiert?
RH: Rollstuhlsport im Norden konzentriert sich im organisierten Betrieb sehr stark auf Basketball. Es gibt ca. acht aktive Vereine, die aber nur teilweise am Ligabetrieb teilnehmen. Daneben gibt es mit dem „SH-Cup“ eine Punktrunde für alle, die noch nicht oder nicht mehr am Ligabetrieb teilnehmen wollen. Insgesamt sind das ca. 80 Sportler. Darüber hinaus gibt es eine große Zahl inklusiver Tischtennis-Vereine, aber auch Rolli-Sportgruppen mit Schwimm- und Leichtathletikangeboten für Rollstuhlfahrer*innen. Außerdem haben wir diverse Breitensport-Clubs mit unterschiedlichen Rollstuhlsport-Angeboten, wie z.B. Tanzen in Kiel, Kinder- und Jugendsport in Bad Segeberg usw. Nicht zuletzt gibt es in mit den Knights in Barmstedt einen sehr erfolgreichen Powerchair-Football-Verein, auch Elektrorollstuhlsport ist somit vertreten. Ein großes Anliegen des RBSV-SH ist auch die Teilnahme von Menschen mit Behinderung an den Prüfungen für das Deutsche Sportabzeichen – ein fantastisches Mittel, um inklusiven Sport, gerade im Kinder- und Jugendbereich, voranzutreiben. Das Deutsche Sportabzeichen können Menschen mit und ohne Behinderung fast immer und überall gemeinsam ablegen. Wir freuen uns, dass der Sport allgemein zunehmend inklusiver wird und Vereine ihre Türen nach und nach auch für Rollstuhlfahrer öffnen (*Anmerkung der Red.: Eine Übersicht aller Vereine in S-H mit Rollstuhlsport-Angeboten finden Sie HIER).
DRS: Wir freuen uns sehr, dass die langjährige, engagierte und erfolgreiche Arbeit Ihres Vorgängers Herbert Tietz nun durch Ihre Person mit einem würdigen Nachfolger fortgesetzt werden kann. Sind Sie im Austausch mit Herrn Tietz oder haben Sie sich schon Tipps von ihm geben lassen?
RH: Klar sind wir in Kontakt, ich habe mich mehrfach mit Herbert ausgetauscht. Von soviel Erfahrung kann man nur profitieren.
DRS: Was haben Sie sich persönlich für Ihre neuen Aufgaben vorgenommen – was möchten Sie Rollstuhlfahrer*innen, die sich für Sport interessieren, mit auf den Weg geben?
RH: Einen kleinen Betrag dazu leisten, dass der Rollstuhlsport nach dieser Coronakrise wieder mit Spaß und Freude ausgeübt werden kann, auch im Sinne der Inklusion. Gemeinsamer Sport, den alle – unabhängig von Alter, Geschlecht und Art des Handicaps – ausüben können, ist einfach klasse.
Das Interview führte Malte Wittmershaus / DRS
Zur Person:
Name: Ralf Hansen
Wohnhaft in: Wees / Schleswig-Holstein
Alter: 54
Rollstuhlfahrer seit: 1987
Aktive Sportarten: Basketball
Heimverein: immer im SV Adelby
Hobbys / Interessen: Familie, (hoffentlich bald wieder) Freunde treffen, Fan der SG Flensburg Handewitt