Bullen holen sich den Titel
Die RSB Thuringia Bulls gewinnen die Playoff-Finalserie im dritten Spiel gegen den RSV Lahn-Dill mit 76:65 (19:15, 19:17, 22:18, 16:15) und sind damit „Deutscher Meister 2023“. – Wir gratulieren!
Die 51. Saison der 1. RBBL erlebte ein denkwürdiges Finalwochenende im Bullenstall mit großen Emotionen und packendem Sport auf Weltklasseniveau. Im Mittelpunkt – die faszinierendste Rivalität im Rollstuhlbasketball zwischen den Thuringia Bulls und dem RSV Lahn Dill. Es ist unglaublich wie diese beiden Mannschaften sich Jahr für Jahr zu absoluten Höchstleistungen antreiben. Nach einem souveränen Auswärtserfolg der Bullen in Spiel 1, konterte der RSV und glich in der „Best of 3“ Serie aus, sodass ein Entscheidungsspiel die Meisterfrage lösen musste.
Die Partie glich fast wie eine Schablone der Begegnung des Vortages. Joakim Linden gestallte eine erfolgreiche Anfangsphase für die Hausherren (12:7 6. Minute). Diese Führung bauten die Bulls kurz vor Ende des 2.Viertels sogar auf 10 Punkte aus (36:26 19. Minute). Doch Lahn Dill Center Reo Fujimoto verkürzte mit sehenswerten Würfen jenseits der Dreierlinie zum 38:32 Pausenstand.
Durch 4 schnelle Zähler von Vahid Azad erwischten die Bulls auch den besseren Start in den zweiten Durchgang (42:32 21. Minute). In der Folge blies der Titelverteidiger angeführt von Kapitän Thomas Böhme in einer von beiden Seiten unglaublich intensiv geführten Partie mit einem 10:2-Lauf zur Aufholjagd (44:42 24. Minute). Es fühlte sich an, wie ein Déjà-vu des Samstagabends und den Bulls-Anhängern stockte der Atem. Doch dieses Mal behielten die Bullen kühlen Kopf und kombinierten sich, mit ihrem Ingenieur im Angriff Alex Halouski als Ausgangspunkt, immer wieder zu offenen Würfen, die hochprozentig verwandelt werden konnten (60:50 30. Minute).
Im Schlussabschnitt wehrten die Thüringer souverän alle Angriffe des niemals aufgebenden RSV Lahn Dill ab. Karlis Podnieks verwandelte zwei Freiwürfe unter lautstarkem Jubel im Bullenstall zum 76:65 Endstand. Nun brachen emotional buchstäblich alle Dämme, denn alle Bullen, egal ob auf dem Spielfeld oder auf den Tribünen, fielen sich mit einigen Freudentränen in die Arme. Auf der abschließenden Siegerehrung ernteten beide Teams lautstarke Ovationen für ganz großen Sport, die dem Rollstuhlbasketball noch mehr Werbematerial zur Verfügung gestellt haben.
Die Thuringia Bulls können mit diesem Erfolg die 6. Meisterschaft in den vergangenen 8 Jahren feiern, was der Cinderella-Story der Thüringer ein weiteren Höhepunkt bereitet. Dass dieser Titel absolut verdient ist, unterstreichen 11 von 12 gewonnen Vierteln in den Finalspielen und eine insgesamt sehr beeindruckende Hauptrunde. Besonders für Jordi Ruiz ist es eine ganz einzigartiger Moment, denn er ist der erste Athlet weltweit, der in Spanien, Italien und Deutschland Meister geworden ist. Genau diesen Pokal ließ der Spanier bei der abschließenden Meisterfeier mit seinem Team nicht mehr aus den Augen.
Mit diesem Erfolgserlebnis im Rücken heißt die letzte Sation in dieser Spielzeit nun Champions Cup Final 4. Dort wartet in 14 Tagen im Halbfinale natürlich wieder der RSV Lahn Dill. Dementsprechend zufrieden äußerte sich der „Gute-Laune“ Trainer Michael Engel: „Ich freue mich riesig für meine Mannschaft. Vor allem bin ich stolz, wie wir nach der Niederlage in Spiel 2 zurückgekommen sind und einfach weiter unseren Basketball gespielt haben. Ein dickes Kompliment nach Wetzlar, die uns mal wieder alles abverlangt haben. Ein besonderer Dank an das Team hinter dem Team. Ihr lebt die Thuringia Bulls mit jeder Faser, sodass diese Leistungen erst möglich sind. Außerdem ein dickes Dankeschön an unsere einmaligen Fans und Unterstützer. Euer Support motiviert uns jeden Tag. Lasst uns diesen Moment genießen. Wir sind ein Team.“
Elxleben: Vahid Azad 19 (Punkte), Arie Twigt, Karlis Podnieks 7, Marie Kier, Jordi Ruiz 20, Hubert Hager, Jens Albrecht 6, Jitske Visser, Alex Halouski 12, Dylan Fischbach, Joakim Linden 12
Lahn-Dill: Reo Fujimoto (23/3), Thomas Böhme (20/3), Matthias Güntner (18), Rose Hollermann (2), Quinten Zantinge (2), Jannik Blair, Catharina Weiß, Mark Beissert (n.e.), Peyman Mizan (n.e.).
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Text: Thbulls
Fotos: © Franziska Möller