Nachruf auf Manfred Emmel

Der Deutsche Rollstuhl-Sportverband e.V. nimmt Abschied von seinem ehemaligen, langjährigen Vorstandmitglied, Manfred Emmel. Der in Frankfurt beheimatete mehrmalige Paralympics-Teilnehmer verstarb kurz vor seinem 80-jährigen Geburtstag.

Seine sportliche Karriere – besonders im Tischtennis-Einzel wie im -Doppel – sucht seinesgleichen: Mit 23 deutschen Meisterschaftstiteln dominierte er den Tischtennis-Sport für Menschen mit Behinderung in den 1970er und 1980er Jahren nicht nur auf nationaler Bühne. In jener Zeit krönte er sich zudem siebenmal zum Europameister und zweimal zum Weltmeister in dieser Sportart. Darüber hinaus nahm er in Folge an insgesamt sechs Paralympischen Spielen teil – 1968 Tel Aviv (ISR) | 1972 Heidelberg (GER) | 1976 Toronto (CAN) | 1980 Arnheim (NED) | 1984 Stoke Mandeville (GBR) | 1988 Seoul (KOR) – mit der Besonderheit dass er bei drei Paralympics parallel in mehreren Schwimm-Disziplinen und mit Diskuswurf auch in einer Leichtathletik-Sparte am Start war.

Seine herausragenden sportlichen Erfolge spiegelten sich nicht nur in 20 Paralympischen Medaillen wider, sondern auch in der Verleihung der Silbermedaille für den Behindertensport – 1978 durch Bundespräsident Walter Scheel und 1989 durch Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble.

Schon in sehr jungen Jahren verunglückt, nutzte Manfred Emmel den Rollstuhl als Hilfsmittel, um wieder in Bewegung zu kommen und die sportlichen Herausforderungen halfen ihm dabei die Hürden des Alltags nachhaltig meistern zu können. Entsprechend früh war er im Behindertensport als Übungsleiter aktiv und später Gründungsmitglied und Vorsitzender des Rollstuhl-Sport-Club Frankfurt (1967 bzw. 1978), welcher sich an der BG Unfallklinik Frankfurt am Main etablierte. Im Rahmen seiner eigenen Rehabilitation nutzte er dort die positiven Auswirkungen sporttherapeutischer Übungen für sein berufliches und soziales Umfeld. Unter dieser Prämisse stellte Emmel auch sein späteres ehrenamtliches Engagement beim Deutschen Rollstuhl-Sportverband, wo er seit 1987 als zweiter stellvertrender Vorsitzender in Aktion war. Als erfolgreicher Sportler ein Vorbild für andere Aktive im Vereinssport wirkte er auch als nahbarer Funktionär, um weitere Rollstuhlsportangebote in der Breite zu installieren und gleichermaßen dem Einzelnen die vielfältigen Sportmöglichkeiten aufzuzeigen.

Der Vorstand und die Mitarbeitenden des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes e.V.

Archivfoto: DRS